Mit 300 PS bleibt der S3 leicht hinter der Konkurrenz zurück

Ein Ausflug mit dem neuen Audi S3

Das Wettrüsten innerhalb des deutschen Nobel-Trios hat der neue Audi S3 schon vor dem Start verloren. Mercedes und BMW liefern in ihren Kompaktmodellen mehr Leistung als der stärkste Ableger des A3 bietet. Unsere Ausfahrt zeigte jedoch, dass auch er mächtig Spaß macht

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München, 12. April 2013 – Das Wettrüsten innerhalb des deutschen Nobel-Trios hat der neue Audi S3 schon vor dem Start verloren. Mercedes und BMW liefern in ihren Kompaktmodellen mehr Leistung als der stärkste Ableger des A3 bieten kann. Sei’s drum, auch die 300 PS im neuen S3 sollten für ausgesprochen lebendige Fahrleistungen schließlich mehr als ausreichend sein.

Fast überall dezent

„Understatement“ heißt die Devise und so ist der starke Kompakte eher ein Wolf im Schafspelz. Von den schwächeren A3-Modellen unterscheidet sich der S3 nur marginal: Vorn bekam der Singleframe-Grill ein wenig mehr Chrom. Dazu gibt’s angedeutete Luftöffnungen an den Seiten des vorderen Stoßfängers und die S-typischen Alukappen an den Spiegeln. Audi stellt den Sportler zudem ab Werk auf 18-Zoll-Alus – größere gibt es vorerst nicht. Am Heck haben die Audi-Designer den Understatement-Gedanken kurz verworfen und dem S3 eine Auspuffanlage mit vier Endrohren spendiert. Angesichts der Tatsache, dass viele Kunden in dieser Leistungsklasse von der Option „Bitte-ohne-Typenschild“ Gebrauch machen, wäre es wohl auch ohne diese Machtdemonstration gegangen.

Glücklicherweise wurde im Innenraum auf allzu üppige Karbon- und Alu-Applikationen verzichtet. Die S-Sportsitze kosten selbst im S3 noch 645 Euro Aufpreis. Die lohnen sich aber: Die Sessel geben auch bei starken Fliehkräften in schnell gefahrenen Kurven zupackenden Seitenhalt und sind dennoch im Alltag sehr bequem. Eine Reihe dahinter ist der Knieraum etwas knapp, dafür bleibt aber ausreichend Platz über dem Scheitel.

Klangstark

Der neu entwickelte Zweiliter-Turbomotor wird mit einem Druck auf den Startknopf geweckt. Mit seinem Vorgänger hat er nur noch den Hubraum von 1984 Kubikzentimeter gemeinsam. Zu den Neuerungen gehört eine zusätzliche, so genannte indirekte Einspritzung. Sie unterstützt die Benzindirekteinspritzung FSI im Teillastbereich und soll helfen, den Verbrauch zu senken. Im Leerlauf verrät der sonor-brummende Klang, dass die Audi-Ingenieure im oft kritisierten Punkt „Motormusik“ ihre Hausaufgaben gemacht haben. Ein Soundaktuator an der Stirnwand des Motorraumes überträgt die Geräusche nach innen, sodass die Maschine kernig tönt. Bei höheren Drehzahlen werden die Klänge auf Knopfdruck noch voller, dann öffnen sich zusätzlich zwei Soundklappen in der Abgasanlage.