Noch näher am Golf: Fahrbericht aus dem überarbeiteten VW Polo mit seinen neuen Motoren

Ein Minigolf?

Der VW Polo hat eine umfassende Überarbeitung erhalten. Neu sind neben Ausstattungen und Karosserieretuschen die Dreizylindermotoren, wie sie bereits im Up verkauft werden. Ist der Polo damit angemessen motorisiert? Wird er gar zum sprichwörtlichen "Mini-Golf"?

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VW hat den Polo dezent aufgehübscht. 20 Bilder
Lesezeit: 6 Min.
Von
  • Florian Pillau
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Tegernsee, 17. April 2014 – ­ Zur Laufzeitmitte hat der VW Polo eine umfassende Überarbeitung erhalten. Neu sind neben Ausstattungen und Karosserieretuschen die verkleinerten Dreizylindermotoren, wie sie bereits im Up verkauft werden. Ist der schwerere Polo damit angemessen motorisiert? Und wird er mit der weiter verbesserten Austattung zum sprichwörtlichen "Mini-Golf"?

Überschaubar und übersehbar

Das Design von 2009 kann sich noch immer sehen lassen, die sind Änderungen überschaubar bis übersehbar: Eine Chromleiste zwischen den Scheinwerfern für alle Modelle, bei den höheren Ausstattungen kommt Chrom im unteren Lufteinlass dazu. Die Heckleuchten-Modifikation erkennt man nur, wenn man es weiß. Vielleicht wichtiger: Als erstes Auto seiner Klasse bekommt der Polo ab Herbst 2014 aufpreispflichtige LED-Scheinwerfer.

Innen ist mehr zu sehen, etwa die Dreispeichen-Lenkräde vom Golf VII und Instrumente in Tuben. Radio- und Navigationsgeräte bekommen einen Touchscreen, das teuerste Navi "Discover Media" mit 6,5-Zoll-Farbbildschirm kostet deftige 1445 Euro. Wer mag, bekommt auch eine Rückfahrkamera (zur Erinnerung: der Polo ist 3,97 Meter lang) und im Laufe des Jahres ein so genanntes Mirror-Link-System, bei dem ausgewählte Smartphone-Apps auf dem Touchscreen gespiegelt werden.

Das Polo-Basismodell "Trendline" ist wichtig, denn gerade bei Kleinwagen wird oft genau auf den Cent geachtet. Schwarz ist die dominierende Farbe, aber die Kunststoffe fassen sich gut an. Das Lenkrad muss ohne Knöpfe auskommen, immerhin werten schwarz glänzende Rahmen um die Lüftungsgitter das Ambiente etwas auf. Nicht ganz so trist ist die nächsthöhere Ausstattung "Comfortline", wo viel Chrom und geschäumte Kunststoffe den Wohlfühlfaktor steigern. Die bequemen Sitze sind straff genug, um Ermüdung vorzubeugen. Naturgemäß nicht allzu üppig ist das Platzangebot im Fond und auch die 280 Liter Kofferraumvolumen sind klassenüblich. Aber daran hat Volkswagen auch nichts geändert.

Das Basisaggregat ist weit besser als erwartet

Nur beim Polo Comfortline stehen alle Motorvarianten zur Auswahl. Neu ist unter anderem das Basisaggregat mit drei Zylindern. Es handelt sich um den Einliter-Benziner aus dem Up mit 60 oder 75 PS. Statt einer Steuerkette wie im bisherigen 1,2-Liter-Aggregat kommt hier ein Zahnriemen zum Einsatz. Wir probierten zunächst mutig die 60-PS-Ausführung. In der Stadt schlägt sich der Einstiegsmotor weit besser als erwartet. Er hängt gut am Gas und zieht flott auf 50 km/h. Dabei fällt besonders die gute Dämmung auf, die Maschine verrichtet ihren Dienst deutlich diskreter als im Up.