Fahreindrücke von der Rennstrecke aus dem sozialverträglichen Vorserien-i8

Eineinhalbflach

Um die Neugier der Kunden zu befördern, hat uns BMW die Gelegenheit einer Proberunde gegeben. Trotz der Tarnfolierung ist die ungewöhnliche Form des Hybrid-Sportwagens gut zu erkennen. Im Vergleich zu den bisher gezeigten Studien hat BMW beim Vorserien-i8 zum Glück nicht allzu viel geändert

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Von
  • Florian Pillau
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Miramas (Frankreich), 7. August 2013 – Gegen Ende des ersten Halbjahres 2014 wird BMW den i8 verkaufen. Um die Neugier der Kunden auf den flachen Sportwagen mit einem halbierten Benziner und einem Elektromotor zu befördern, hat uns BMW die Gelegenheit einer Proberunde gegeben. Trotz der wilden Folierung ist die ungewöhnliche Form des Plug-In-Hybrid-Sportwagens bereits gut zu erkennen. Im Vergleich zu den bisher gezeigten Studien hat BMW beim Vorserien-i8 nicht allzu viel geändert.

Alternativ flott – wegen der sozialen Akzeptanz

Im Herbst 2009 erregte BMW mit einer Studie zum Sportwagen des 21. Jahrhunderts auf der Automesse IAA in Frankfurt viel Wohlwollen. Das führte schließlich zur Serienentwicklung des i8. Henrik Wenders, Leiter des i8-Produktmanagements, erklärt mir, dass der Zukunfts-Sportler bewusst kein M8 werden sollte, stattdessen ein zwar ebenfalls flottes Auto, aber mit alternativem Antrieb. Nicht zuletzt geht es nämlich auch um die soziale Akzeptanz eines Fahrzeugs der Leistungsklasse von Porsche 911 und Co.

Alternativ motorisiert muss allerdings nicht graumäusig bedeuten: Unauffällig ist der BMW i8 nämlich nicht. Breit und flach kauert der Wagen auf dem Asphalt. Mit 4,69 Meter ist er etwas länger als ein 3er, die Breite beträgt 1,94 Meter und er ist nur 1,29 Meter hoch. Vorne zeichnen sich unter der Tarnfolie flache Scheinwerfer und eine breite Niere ab, hinzu kommen große Lufteinlässe in der vorderen Haube und neben dem Heckfenster. Seinen cW-Wert von 0,26 erreicht der i8 teils mit subtilen Tricks, die Luft schlängelt sich unter anderem durch einen Kanal entlang der avantgardistisch geformten Rückleuchten. Ob beabsichtigt oder nicht: Der i8 weckt Erinnerungen an den legendären M1 von 1978. Aber nicht nur: Beim spoilerbewehrten 3.0 CSL von 1973 trafen 206 PS auf 1092 Kilogramm.

Ein heutiger CSL?

Die Abkürzung CSL stand vor 40 Jahren für "Coupé Sport Leicht". So gesehen ist auch der i8 ein CSL, wenngleich es für die knapp 1,1 Tonnen des Vorbilds nicht reicht. Sicherheit geht heute schließlich vor, zudem muss der i8 gleich zwei Motoren mit sich führen. Unter 1490 Kilogramm soll der Sportler einmal wiegen. Möglich macht es eine Fahrgastzelle aus CFK, das so genannte "Life Modul", die sich über das "Drive Modul" spannt. Damit ist die Bodengruppe gemeint, bei der sich zwischen der Vorder- und Hinterachse die Lithium-Ionen-Batterie und der Benzintank befindet. Über der Vorderachse der 96 kW (gleich 131 PS) starke Elektromotor mit 250 Nm Drehmoment. Fast genau über der Hinterachse ist der Benziner montiert. Er dürfte bei eingefleischten Markenfans wohl für Diskussionen sorgen, denn es handelt sich um einen aufgeladenen Dreizylinder.