Elektro-Boom erhöht Schwefelhexafluorid-Ausstoß

Die boomende Elektroindustrie ist Ursache für den zunehmenden Ausstoß eines Treibhausgases, das weit stärker wirkt als Kohlendioxid. Laut Statistischem Bundesamt haben Gasehändler in Deutschland im vergangenen Jahr rund 1142 Tonnen Schwefelhexafluorid (SF6) abgegeben

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Elektro-Boom erhöht Schwefelhexafluorid-Ausstoß
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  • dpa

Elektrofahrzeuge benötigen elektronische Bauteile, allerdings zeichnet sich gerade bei ihnen noch kein Boom ab. Im Bild die Leistungselektronik eines Toyota Hybridautos.

(Bild: Toyota)

Die boomende Elektroindustrie ist Ursache für den zunehmenden Ausstoß eines Treibhausgases, das weit stärker wirkt als Kohlendioxid. Laut Statistischem Bundesamt haben Gasehändler in Deutschland im vergangenen Jahr rund 1142 Tonnen Schwefelhexafluorid (SF6) abgegeben. Das waren etwa zwei Prozent (23 Tonnen) mehr als 2015, wie die Statistiker heute (16. Mai 2017) berichteten.

Schwefelhexafluorid ist das stärkste bekannte Treibhausgas. „Es trägt in einem Zeithorizont von 100 Jahren 22.800 Mal stärker zum Treibhauseffekt bei als Kohlendioxid“, erklären Experten. Die verkaufte Gasmenge gelangte allerdings nicht komplett in die Atmosphäre: Zum Teil wird das Gas auch nur in Behälter abgefüllt und nicht freigesetzt.

„Die Zunahme ist wesentlich auf gestiegene Auftragseingänge in der Elektroindustrie zurückzuführen“, erklärte Hannelore Scherff vom Statistischen Bundesamt. Schwefelhexafluorid wird hauptsächlich bei der Produktion von Elektrogeräten und Apparaten eingesetzt. Zweitgrößter Abnehmer ist die Halbleiterindustrie, wo es als Ätzgas eingesetzt wird. In diesem Bereich verbuchten die Statistiker ein Plus von 57 Prozent gegenüber 2015. (fpi)