Singlereisen

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Für den Sprint auf hundert km/h vergehen gut zehn Sekunden, in Sachen Durchzug vollbringt das trocken 161 Kilogramm schwere Motorrad auch keine Wunder, mit vollem 19-Liter-Tank muss der Einzylinder sogar 175 Kilogramm plus Besatzung beschleunigen.

Ein Schwachpunkt der Maschine sind ihre nur 136 Kilogramm Zuladung erlaubt. Selbst mit einem federleichten Passagier kann man kein Gepäck mehr mitnehmen. Dabei bietet Mash für nur 400 Euro Aufpreis einen schicken Satz Alukoffer an.

Riesige Reichweite

Glänzen kann die 400 Adventure R dafür in der Reichweite. Bei einem durchschnittlichen Verbrauch von 3,5 Litern auf hundert Kilometer schafft die Reiseenduro theoretisch 543 Kilometer ohne Nachzutanken. Fernreisende hören das gern.

Das Thema Fahrwerk erweist sich als zwiespältig. Die Telegabel des taiwanesischen Herstellers FastAce kann nicht wirklich überzeugen. Zwar bietet sie 210 Millimeter Federweg und rot eloxierte Einstellschrauben für die Dämpfung und Zugstufe, ist jedoch viel zu straff abgestimmt und spricht zu langsam auf Unebenheiten an. Das einstellbare Federbein am Hinterrad arbeitet hingegen ganz passabel und bietet immerhin 200 Millimeter Federweg. Geländeausflüge sind daher, trotz üppiger 250 Millimeter Bodenfreiheit, mit Vorsicht zu genießen, zumal die chinesischen Kenda-Reifen nur wenig Grip bieten. Auch auf Asphalt können sie nicht überzeugen, trotz der schmalen Dimensionen brauchen sie ein recht hohes Losbrechmoment und kippen dann plötzlich in Schräglage. Hier sollten dringend ein Paar Pneus eines renommierten Herstellers aufgezogen werden, die das Fahrverhalten deutlich verbessern dürften. Auch die Bremsen bekleckern sich nicht mit Ruhm, sie verzögern nur mäßig und verfügen vor allem nicht über ein ABS. Als praktisch erweisen sich die Schnellverschlüsse am Luftfiltergehäuse. Wer auf staubigen Pisten unterwegs ist, kann das Filterelement innerhalb von Sekunden ohne Werkzeug herausnehmen und säubern. Einen Hauptständer gibt es leider nicht einmal gegen Aufpreis.

Das eigentliche Argument der Mash 400 Adventure R ist ihr Preis von nur 5195 Euro, der noch etwas Geld für die Fernreise übrig ließe. Zwei Jahre Garantie gibt es vom Importeur, allerdings verlangt er auch alle 3000 Kilometer die Werkstatt zwecks Inspektion aufzusuchen. Wie haltbar die Mash ist, muss sich noch weisen. (fpi)