Erste Ausfahrt: Volvo XC40 T5
Der neue XC40 gleicht den größeren Modellen von Volvo. Seinem Erfolg wird dies wohl nicht entgegenstehen, denn er bringt alle Zutaten mit, die derzeit gefragt sind. Dazu gehören ein klangvoller Markennamen und die Bauart SUV
- JĂĽrgen Wolff, press-inform
Wenn es momentan eine sichere Erfolgsformel im Automobilverkauf gibt, ist es wohl die: kleine oder kompakte SUV im Verbund mit einem klangvollen Namen. Was die drei selbsternannten Premiumhersteller aus Deutschland in diesem Segment trotz zum Teil abenteuerlichen Preisvorstellungen absetzen, ist rational eigentlich kaum zu erklären. Ab März 2018 will auch Volvo in dieser Klasse mitmischen. Die Chancen dafür stehen recht gut, wie eine erste kurze Ausfahrt mit dem Volvo XC40 T5 zeigt. Nur bei der Motorauswahl muss noch nachgelegt werden.
Gut verarbeitet
Der XC40 reiht sich nahtlos in die Linie der größeren Modelle XC60 und XC90 ein. Ob das nun ein Vorteil ist, wenn alle Modelle einer Marke sich derart ähneln, sei einmal dahingestellt. Wer sich mit der Gestaltung nicht anfreunden mag, muss die Marke wechseln. Zugleich entfällt damit auch ein möglicher Grund, sich für ein teureres Modell zu entscheiden. Das gilt auch für die Formgebung des Armaturenbretts: Auch hier sind die Unterschiede zu den deutlich teureren Modellen äußerst gering. Wie in den großen SUV von Volvo ist auch im XC40 die Verarbeitung schon in diesem frühen Stadium der Produktion die Verarbeitung ausgezeichnet. Klappern, knirschen, zirpen? Nicht in diesem Auto. Auch bei der Materialauswahl wirkt der kleine Volvo sehr nobel. Angesichts der Preisvorstellungen, die Volvo durchsetzen will, wäre alles andere auch eine Frechheit.
Das Infotainmentsystem wird in identischer Form auch in XC90, XC60 und V90 verbaut und wurde von uns schon dort kritisiert. Einiges könnte Volvo mit einem großen Software-Update sicher aus der Welt schaffen. Dazu zählt die Verkürzung von einigen Umwegen in der Menüstruktur ebenso wie die Erkennung von Ordnerstrukturen und Playlisten, die mit dem Mediaplayer erstellt wurden. Anderes, wie die zum Teil viel zu kleinen Bedieneinheiten auf dem riesigen Schirm, wird dagegen eine grundsätzliche Änderung des Layouts erfordern – womit vorerst nicht zu rechnen ist. In diesem Zug könnte sich Volvo auch das Display des Kombiinstrumentes noch einmal vornehmen. Denn wenn die Veränderung von Ringen rund um die Rundinstrumente im Prinzip fast alles ist, was variiert werden kann, stellt sich die Frage, warum dort ein Display eingebaut werden muss.
Ăśbliches Platzangebot
Das Platzangebot im Innenraum entspricht in etwa dem, was Konkurrenten wie Seat Ateca oder Opel Grandland auch bieten. Nur beim Kofferraum bietet der XC460 mit 460 Litern etwas weniger als die direkten Gegner. Eine Familie dĂĽrfte, so sie keinen Kinderwagen mehr mitschleppen muss, dennoch gut zurechtkommen.
Unterwegs beeindruckt der XC40 mit gehobenem Komfort. Das Fahrwerk ist gekonnt abgestimmt, der Federungskomfort ist beachtlich. Auch die ausgezeichnete Geräuschdämmung hat uns gefallen. So lässt es sich bequem reisen. Je nach Fahrmodus merkt man mehr oder weniger von den 247 PS des Benzinerns. Im Komfort-Modus eher weniger, im Dynamik-Modus dann doch mehr. Dann macht der XC40 auch deutlich mehr Spaß: Die Lenkung vermittelt etwas mehr Rückmeldung, das Drehzahlniveau ist etwas höher und auch die Federung wird etwas härter. Allerdings nie so hart, dass der Komfort verloren geht. Selbst auf schlechten Straßen federt der XC40 kommod, eine Seitenneigung ist dennoch kaum spürbar.