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Die Verlängerung des Schutzblechstummels unter der Sitzbank ist der Kennzeichenhalter, der mit Streben an der Schwinge hängt. Durch den Abstand zwischen Schutzblech und Kennzeichenhalter spritzt bei jeder Regenfahrt das Wasser und sprenkelt den Rücken des Fahrers. Dafür glänzt der knappe Vorderradkotflügel metallisch und auch der nicht ganz runde Scheinwerfer – er ist an den Seiten abgeflacht – trägt einen glänzenden Ring.

Auf Stummellenker – wie es sich eigentlich für einen Café Racer gehört – verzichtet die HPS 300i zugunsten einer flachen Lenkstange. Ebenfalls sehr trendig sind die an den Lenkerenden befestigten Rückspiegel. Leider erweist sich diese Position als unpraktisch, da die Spiegel so das Motorrad unnötig breit machen und schon bei einem harmlosen Umkippen im Stand gefährdet sind.

Doppelläufig

Der Bugspoiler soll wohl eine Reminiszenz an die erfolgreiche Rennsport-Ära der Marke sein. Besonderer Blickfang sind die beiden übereinander liegenden Schalldämpfer mit netten Lochblechen als Hitzeschild. Sie erinnern ein bisschen an den doppelläufig übereinander angeordneten Schalldämpfer der ebenfalls einzylindrigen Nuovo Falcone, einer traditionsreichen 500er von Moto Guzzi mit immerhin 26 PS, die zwischen 1971 und '76 verkauft wurde.

Das Cockpit besteht aus einem runden Digitalinstrument, das verdächtig nach Ducati Scrambler aussieht und schon dort bei Tradionalisten auf Protest stieß – wenn schon Retro-Design, dann bitte Analog-Tachos. Immerhin werten Fußrasten und Schalthebel aus Aluminiumguss das Fahrzeug auf.

Schlanke 149 Kilogramm

Mit 23 PS schwingt sich die HPS 300i zu einer Höchstgeschwindigkeit von 120 km/h auf. Spaß auf der Landstraße versprechen ihre vergleichsweise schlanken 149 Kilogramm Gewicht. Der 250er-Motor genehmigt sich laut Datenblatt 3,2 Liter Sprit auf hundert Kilometer, das macht bei einem 9,5-Liter-Tank eine theoretische Reichweite von 297 Kilometer.

Zur Zeit gibt es die HPS 300i nur in schwarz. Das ist zwar für eine Nostalgie-Bike immer die richtige Farbe, aber die kleinere HPS 125i wird in schicken Farbkombinationen mit braunem oder rotem Lederimitat-Sattel angeboten. Das sollte man für die 300er auch ins Kalkül ziehen.

Große Pläne

F. B Mondial plant Großes: Im Sommer soll eine vollverkleidete Version mit dem Namen Pagani (nach dem Rennfahrer Cirillo „Nello“ Pagani, der 1949 auf einer 125er Mondial den WM-Titel holte) auf den Markt kommen, welche die nackte Version in Sachen Aufsehen noch übertreffen soll. Doch das ist noch nicht alles, Cesare Galli kann sich zukünftig auch Modelle mit 650 Kubikzentimeter Hubraum vorstellen. Wie gut italienisches Design mit in China gefertigten Motorrädern harmoniert, hat bereits Benelli mit der Leoncino 500 bewiesen. Langfristig plant F. B Mondial mit 12.000 Motorrädern pro Jahr. Wenn sie alle so schick wie die HPS 300i werden, könnte es sogar klappen. (fpi)