Fahrbericht: Audi Q2 1.4 TFSI

Supermini SUV

Mit dem gerade einmal 4,19 Meter kurzen Crossover Q2 reckt sich Audi von ganz weit unten hinauf ins Einstiegssegment der SUV. Stadtgeländewagen-Nachwuchs ist deutlich kleiner als ein BMW X1 oder Mercedes GLA, macht ein sehr ordentliches Platzangebot und bietet eine Menge Individualisierbarkeit

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Von
  • Stefan Grundhoff
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Havanna, 31. Mai 2016 – Mit dem gerade einmal 4,19 Meter kurzen Crossover Q2 reckt sich Audi von ganz weit unten hinauf ins Einstiegssegment der SUV. Der Stadtgeländewagen-Nachwuchs ist deutlich kleiner als ein BMW X1 oder Mercedes GLA, macht ein sehr ordentliches Platzangebot und bietet einen kunterbunt individualisierbaren Innenraum mit dem von Audi gewohnt hohen Qualitätseindruck.

Mit einer für Audi-Verhältnisse ungewöhnlich selbstbewussten, aber auch recht unruhig aufgebrezelten Front, dem Wabenkühlergrill und einem forschen Einzug im Bereich der Türen macht sich der Q2 unverwechselbar im Programm. Am Heck bieten die Rückleuchten Anklänge an vergangene Generationen von VW Polo und BMW 1er und ein silberfarben leuchtender optischer Unterschutz in der Größe eines Serviertabletts einen vergleichsweise erhöhten Wiedererkennungswert.

Nur gegen Aufpreis bietet Audis neues Crossovermodell LED-Lampen vorn und hinten, ein Navigationssystem oder eine (ziemlich beeindruckende) Vernetzung. Ausreichende Mittel vorausgesetzt, wird der Q2 auf Wunsch durch die zahlreichen Individualisierungsmöglichkeiten zu einem Einzelstück. Dabei helfen die verschiedenen Designlinien, Räder zwischen 16 und 19 Zoll sowie eine wechselbare Abdeckung für die in Kontrastfarbe lackierte C-Säule. Da überrascht es umso mehr, dass Komfortdetails wie eine elektrische Sitzverstellung zunächst dem chinesischen Markt vorbehalten bleiben und eine Sitzheizung im Fond nicht einmal gegen Aufpreis zu bekommen ist.

Eingeschränkte Sicht nach seitlich hinten

Hinter einer immerhin optional elektrifizierten Heckklappe ist zwischen 405 und 1050 Liter Laderaum, beim Allradler mit seiner voluminösen Hinterachse leider nur 355 bis 1000. Das geht angesichts der Tatsache, dass der neue Audi immerhin 20 Zentimeter kürzer ist als der nächstgrößere Audi Q3, in Ordnung. Nicht so schön ist der beengte Platz im Fond. Das Kaufargument für SUV "großer innenraum" fällt beim Q2 jedenfalls weg. Die Sitze fühlen sich aber für sich genommen gesund an.

Neben dem optionalen virtuellen Cockpit und einem Head-up-Display, das leider nur auf eine ausfahrbare Scheibe projiziert, bietet der Audi Q2 viele bekannte Ausstattungen wie etwa eine vernetzte Online-Navigation, der Notbremsassistent, ein Abstandstempomat, Stau-, Spurhalte- und Spurwechselassistent, sowie Verkehrszeichenerkennung und Einparkautomatik. Die Sicht nach hinten ist durch die breiten C-Säulen lausig, eine Rückfahrkamera daher mehr als sinnvoll.

Die elektrisch unterstützte Lenkung des knapp 1,4 Tonnen schweren Q2 1.4 TFSI mit seinen 150 PS ist ebenso leichtgängig wie präzise. In der City oder engen Wechselkurven steigert die Progressivlenkung spürbar die Agilität, indem sie die Übersetzung mit dem Lenkeinschlag variiert. Der kleine Audi fühlt sich dadurch sehr handlich an.