Fahrbericht Inboard M1

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Ebenso durchdacht die elektrische Bremse. Wie andere elektrische Skateboards lädt das M1 mit dem durch die Bremsung generierten Strom den Akku. Elektroautofahrer kennen das Problem hierbei: Wenn der Akku voll ist, gibt es keine elektrische Bremse mehr, um die Batterie vor Überladung zu schützen. Damit die Bremse immer zuverlässig funktioniert, leitet das M1 überschüssigen Strom in einen Folienwiderstand am Bauch des Boards ab, wo der Fahrtwind die erzeugte Wärme mitnimmt – top. Die elektrische Bremse liefert im Regelfall etwa 10 Prozent mehr Reichweite. Wichtiger aber: Man kann sich auf sie bedingungslos vom Start weg verlassen.

Akkus & Reichweite

Eins der Hauptverkaufsargumente des M1 liegt unter der Klappe auf der Oberseite verborgen: Dort in einem Plastikfach der Wechselakku. Ein Akkuwechsel geht so einfach und schnell, dass man ihn während der Fahrt erledigen kann (siehe Youtube). Die Akkus reichten in Stuttgart meist etwa 7 km weit bis zur Akkuwarnung. Der Grund sind die konstanten Steigungen, an denen der Antrieb lange Zeit auf Volllast läuft. Das schadet ihm zwar nicht, er wird aber heiß und verliert damit an Effizienz. Inboard selbst gibt 11 km auf ebenem Terrain an.

Das Wechselakkusystem resultiert auch aus der Richtlinie mancher Fluggesellschaften in den USA, kein Gepäck mit Akkus im Frachtraum mitzunehmen, gepaart mit der Begrenzung der Akkugröße, die mit in die Kabine darf. Mit dem M1 darf man in solchen Fällen fliegen. Der Akku wiegt 820 g und ist so flach, dass er sogar in die großen Hosentaschen einer Skate-Hose passt. Ich empfehle jedem Kunden, gleich einen Zusatzakku mitzukaufen. Ein Zusatzakku kostet stattliche 300 Euro. Ein M1 kostet inklusive Akku, Ladegerät, Reisetragetasche, Fernbedienung und Smartphone-App liegt derzeit bei 1250 Euro. Mit Zweitakku bewegt sich das Gerät also in Regionen eines besseren Pedelec, für das eine Mehrzahl der Pendler bereits die Fahrfertigkeit mitbringt.

Wovon mich meine Fahrten in Stuttgart jedoch überzeugt haben, ist die Eignung des M1 als Verkehrsmittel zwischen Fahrrad und Öffis, weil es schlicht viel einfacher in die Bahn passt. Jeder langjährige Fahrradfahrer wird zudem seine eigenen Lagerfeuergeschichten erzählen zum Thema Fahrradschlösser und Diebstahl. Das Inboard nimmst du einfach mit nach drinnen. Es passt an die Garderobe deiner Stammkneipe, im Blickfeld. Es passt in den Spind des Schwimmbads. Es passt in jedes Taxi. Es passt in einen Car2Go-Elektrosmart. Es passt in jedes Smart Shuttle.