Aufwärts auf Abwegen

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Platz ist im 4,73 Meter langen F-Pace genug. Auf der Rückbank werden Langstrecken auch für Passagiere mit Gardemaß jenseits der 1,90 Meter nicht zur Qual. Der Kofferraum fasst zwischen 650 und 1740 Liter Gepäck.

Und die versprochene Dynamik? Nach Fahrten mit zwei F-Pace lautet unser Rat, beim Fahrwerk nicht an der falschen Stelle zu sparen: Trotz der 22-Zoll-Reifen ist der F-Pace mit dem adaptiven Fahrwerk komfortabel. Die Geschwindigkeit und die Präzision, mit der der schon leer 1861 Kilogramm schwere F-Pace um die Ecken pfeift, beeindruckt. Jedes Kurvenstakkato, egal welchen Radius die Ecken aufweisen, lässt sich mit spielerischer Leichtigkeit bewältigen. Mit herkömmlichen Dämpfern reagiert er auf Unebenheiten hölzern-stößig und scharrt in engen Kurven mit dem Vorderrädern. Die Lenkung erreicht fast das Niveau der deutschen Konkurrenz, ist aber leichtgängiger und gibt etwas weniger Rückmeldung.

Kernig, nicht krawallig

In den Benzinern wird grundsätzlich das Achtgangautomatikgetriebe 8HP70 von ZF eingebaut, das schon aus diversen BMW-Modellen gekannt ist. Der stärkste Benziner mit Twin-Vortex-Kompressor und variablen Steuerzeiten auf Ein- und Auslassseite ist ein V6, der seinen Kraftstoff mit bis zu 150 bar serviert bekommt. Sein maximales Drehmoment von 450 Nm liegt zwar erst bei 4500/min an, doch schon weit unter halb dieser Marke ist das SUV erstaunlich flink. Der Sechszylinder knurrt kernig und ist stets präsent, bei weitem aber nicht so krawallig wie ein Maserati Levante. Wer mag, bekommt den F-Pace aber auch weit schwächer: Das Basismodell ist ein Zweiliter-Diesel mit 180 PS, der mit einem manuellen Sechsgang-Getriebe kombiniert wurde. Wir raten hier ebenfalls zur Automatik, die Jaguar im kleinen Diesel nur zusammen mit dem Allradantrieb anbietet.

Chancen

Der Einstiegspreis von 42.390 Euro wird auch deshalb für die meisten Interessenten keine Relevanz haben. Mit nur ein paar Extras wird die 50.000-Euro-Grenze zügig und deutlich überschritten. Der Sechszylinder-Diesel kostet schon in der Basisausstattung knapp 58.000 Euro. Entscheidend für einen Erfolg ist das alles aber nur am Rande, denn wichtig ist in dieser Klasse eigentlich nur, was für Leasingangebote gemacht werden. Im Falle des F-Pace kommt noch eine weitere Komponente hinzu, denn die Marke betritt mit dem SUV Neuland. Interessant wird also, wie sich die Zusammensetzung der Kundschaft entwickelt: Steigt eine gewisse Anzahl von bisherigen Jaguar-Fahrern einfach um oder lockt Jaguar mit diesem Modell neue Interessenten? Wir sehen Chancen für Letzteres.

(mfz)