Fahrbericht: Nissan Micra 1.0 IG-T

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Für 1200 Euro bietet Nissan im 100-PS-Micra ein CVT an. Der Automatikanteil soll sich mit dem neuen CVT innerhalb von drei Jahren von 12 auf über 30 Prozent beinahe verdreifachen. Das könnte schwierig werden: Solange man den Kleinwagen damit gleiten lässt, passt das ganz wunderbar zu einem entspannten Fahren. Fordert man vom Micra jedoch eine flotte Gangart, verliert das neu entwickelte Getriebe seine Gelassenheit. Gefühlt dreht der Motor zunächst hoch und beginnt erst dann, das Auto fühlbar zu beschleunigen. Der ähnlich motorisierte Honda Civic (Test) beweist, dass es nicht am CV-Getriebe liegen muss: in diesem Auto fühlt sich das ungleich schlüssiger an. Die Abstimmung im Nissan ist gewöhnungsbedürftig, und auch dem Temperament tut das stufenlose Getriebe nicht gut. Den subjektiven Eindruck bestätigen die Werksangaben: Der Sprint von 0 auf 100 km/h dauert hier mehr als zwei Sekunden länger als in der Version mit Schaltgetriebe.

Passabel gedämmt und ziemlich straff gefedert

Der Rest des Micra blieb unverändert. Der Käufer bekommt einen ordentlich zusammengebauten Kleinwagen mit üblichem Platzangebot, der passabel gedämmt und ziemlich straff gefedert ist. Wir würden uns hier eine größere Nachgiebigkeit wünschen. Auch bei den Sitzen bleibt hinsichtlich der Bequemlichkeit noch Raum für Verbesserungen.

Nissan bietet für den Micra fünf Ausstattungslinien und zwei Sondermodelle. Das Basismodell kostet 11.990 Euro und ist nichts anderes als ein Preislistenbeschöniger. Denn eine Klimaanlage gibt es für die Version nicht einmal gegen Zuzahlung. Die Zahl derer, die das akzeptieren, dürfte selbst in dieser Klasse überschaubar sein. Wer sich für einen der neuen Motoren interessiert, muss ohnehin in anderen Dimensionen kalkulieren. Ab 15.390 Euro ist der Micra mit 100 PS zu haben, das sind 200 Euro mehr als für die Maschine mit 90 PS, deren Restbestände noch abverkauft werden. Die Ausstattungslinie nennt sich dann „Visia Plus“ und lässt durchaus noch Wünsche offen. Die nächste Stufe in der Hierarchie heißt „Acenta“ und kostet 1800 Euro mehr.

Sämtliche Kosten für Reise, Verpflegung und Kraftstoff wurden von Nissan übernommen. (mfz)