Substitute

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Perfektion schlägt Emotion? Eine Feststellung, die sich bei der Achtgang-Box verbietet. Nein, keine Sorge, sie schaltet perfekt. Perfekter denn je höchstwahrscheinlich. Aber unter Volllast haut sie die nächste Stufe rein wie ein beleidigter Lamborghini Aventador. Mir gefällt das, schließlich ist das hier das sportlichste SUV auf dem Markt. Das darf man hin und wieder auch mal spüren.

Flauschiger aber exakter

Modellpflege heißt beim Cayenne auch Anpassung des Fahrwerks. Eine größere Spreizung der Fähigkeiten war das Ziel – also bitte komfortabler und dynamischer, wenn möglich. Dazu wurde die grundsätzliche Fahrwerksabstimmung ein wenig entstrafft. Gleichzeitig verbesserte man die Aufhängungspunkte und installierte für eine präzisere Radführung neue Lager an den Querlenkern sowie dem Hinterachsradträger. Klingt nach Kleinkram. Aber der Cayenne – in diesem Falle mit dem aufpreispflichtigen Luftfahrwerk – federt nun spürbar flauschiger, geht aber trotzdem mit kaum vorstellbarer Verve um die Ecke. Dabei spielt es nur bedingt eine Rolle, ob man sich nun im Normal- oder im Sport-Plus-Modus befindet. Die Unterschiede sind meiner Meinung nach nicht groß, lediglich das Getriebe macht in Sport-Plus etwas zu sehr auf Rennstrecke. Wer weiß, wie dynamisch ein Mercedes ML ist, kann kaum glauben, dass das hier die gleiche Fahrzeugklasse sein soll. Der Cayenne S ist wirklich beeindruckend handlich und er driftet sogar, wenn man das will.

Der Mehrheit der Cayenne-Kundschaft dürfte das lebendige Heck ihres SUVs jedoch reichlich egal sein. Vielmehr soll man sich wohlfühlen können in den Weiten der Kanzel. Das neue Sportlenkrad ist ähnlich wie in Zuffenhausens Hybrid-Mega-Sportler. Man könnte fast denken, man säße in einem Porsche 918, der auf einer Hebebühne steht. Ein bisschen Schliff an Material und Verarbeitung und wären da nicht nach wie vor 375 Knöpfe auf der Mittelkonsole, das Cayenne-Cockpit wäre ein Muster an sportlich-technokratischer Hochwertigkeit, wenn es auch in einem Range Rover Sport noch ein Eck verschwenderischer zugeht. Wenig zu meckern gibt es seit Cayenne-Generation Zwei ja beim Fond- oder Kofferraum. Hier hat sich mit dem Facelift nichts geändert. Praktisch ist das Luftfahrwerk, mit dem sich die Ladekante nun per Knopfdruck um 5,2 Zentimeter senken lässt.