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Der Testwagen hatte den 130-PS-Diesel installiert. Der hat mit dem schon leer 1615 Kilogramm schweren Koleos gut zu tun, doch wer es nicht ständig eilig hat, kommt mit dem Basismotor gut zurecht. Seine maximale Drehkraft von 320 Nm liegt schon bei 1750/min an. Im Alltag wirkt der Antrieb so angenehm elastisch, zumal das etwas teigig zu bedienende Getriebe passend übersetzt ist. Bei gemäßigter Gangart bleibt der Motor ruhig, erst beim Ausdrehen der Gänge wird es etwas lauter. Schade eigentlich, dass Renault den kleinen Diesel mit in Verbindung mit einer Automatik anbietet.

Speicherkat

Renault verspricht im NEFZ 4,6 Liter, wir haben bei unserer kurzen Ausfahrt 5,6 Liter verbraucht. In den technischen Daten ist bei beiden Dieselmotoren zum Thema Abgasreinigung die Rede von einer NOx-Falle, was nichts anderes als ein Speicherkat ist. Wie bei vielen Konkurrenten stellt sich die Frage, wie lange die Hersteller am günstigeren Speicherkat noch festhalten können. Spätestens mit der ab September 2018 für alle erstmals zugelassen Autos verbindlichen Abgasnorm Euro 6c dürfte es schwierig werden. Zwar verändern sich die Grenzwerte nicht, doch zur Labormessung kommt dann auch eine auf der Straße. Die Werte dürfen vorübergehen noch um den Faktor 2,1 abweichen, doch selbst das wird mit einem Speicherkat allein schwer. So viel steht wohl fest: Mit dem Taktieren tun die Hersteller sich und dem Dieselmotor keinen Gefallen.

Günstig

Der Koleos wird ab 30.900 Euro angeboten. Das erscheint fair, denn die Serienausstattung ist umfangreich: Zweizonen-Klimaautomatik, 17-Zoll-Alufelgen, Digitalradio (DAB+) und Navigationssystem sind schon im Basismodell ohne Aufpreis dabei. Die mittlere Linie Intens lohnt unserer Ansicht kaum: Felgen und das Display in der Mittelkonsole sind hier etwas größer, dazu kommt noch etwas Schnick-Schnack. Doch der tatsächliche Mehrwert fällt mit LED-Scheinwerfern, Einparkhilfe vorn und Rückfahrkamera angesichts eines Zuschlags von 2900 Euro zu gering aus. Ein Vorteil der mittleren Ausstattung: Sie kann auch mit Dingen wie einem Bose-Soundsystem, Schiebedach und Ledersitzen ausgestattet werden – dem Basismodell verwehrt Renault diesen Luxus. (mfz)