Grüne Woche

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Die ersten Kilometer zogen ein intensives Studium von Preislisten und Prospekten nach sich, doch die Greenline-Ausstattung hat entgegen der ersten Annahme kein Sportfahrwerk mit Tieferlegung. Die Feder-Dämpfer-Abstimmung ist ziemlich straff geraten, was gerade bei geringem Tempo auffällt. Da werden kleine Unebenheiten schon mal unsanft weitergereicht, trotz der 205/55 R16-Reifen, die im Greenline alternativlos sind. Mehr Tempo und Gepäck lassen den Aufbau weniger hoppelig wirken – selbst schnell genommen Autobahnkurven sorgen nicht für feuchte Hände. Die Lenkung ist angenehm direkt, Antriebseinflüsse fehlen nahezu gänzlich.

NEFZ verdoppelt

Zwei längere Autobahntouren sollten zeigen, wie groß die Verbrauchsspanne des Octavia Greenline ist. Im NEFZ ist er mit 3,2 Litern angegeben. Die erste Autobahnetappe wurde mit „Messer zwischen den Zähnen“ zurückgelegt. Wo möglich und erlaubt, waren dabei Geschwindigkeiten zwischen 170 und 190 km/h die Regel. Maximal sind laut Skoda 206 km/h möglich, mit etwas Anlauf brachte es der Testwagen trotz eines jugendlichen Kilometerstandes von gerade einmal 2200 laut Tacho auf mehr als 210 km/h. Eine solch rohe Behandlung wird vermutlich kaum ein Sparmodell dauerhaft erleiden, zum hemmungslosen Säufer wird der Octavia Greenline damit aber nicht: 6,7 l/100 km bei einem Gesamtschnitt von knapp 140 sind absolut in Ordnung.

Die Rückfahrt mit maximal 130 km/h brachte einen Schnitt von 104 km/h und einen Verbrauch von 4,5 Litern – immer noch 1,5 Liter mehr, als der NEFZ außerorts suggeriert. Im Stadtverkehr und über Landstraßen sind mit etwas Zurückhaltung Werte knapp über vier Liter möglich. Das ist einerseits deutlich mehr als im Zyklus versprochen, für sich betrachtet aber ausgezeichnet.

Drehmoment

Denn der Octavia Greenline ist keine freudlose Angelegenheit. 110 PS und 250 Nm eignen sich zwar nicht für Ampelduelle, treiben den Octavia aber ausreichend flott voran. Die noch vor wenigen Jahren weit verbreiteten Saug-Benziner mit ähnlicher Leistung wirken weitaus behäbiger als dieser Skoda, was wieder einmal zeigt, dass für die gefühlte Rasanz vor allem Drehmoment verantwortlich ist.