Im Fahrbericht: Volvo V70 D4 Black Edition

Schwarzbrenner

Der Volvo V70 hat kurz vor dem Modellwechsel einen modernen Vierzylinder-Diesel mit 181 PS bekommen. Ganz neu ist das Sondermodell "Black Edition" mit serienmäßigem Sportfahrwerk. Wie fährt sich der schwere Kombi in dieser Kombination?

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 18 Kommentare lesen
  32 Bilder
Lesezeit: 9 Min.
Von
  • Martin Franz
Inhaltsverzeichnis

München, 16. Oktober 2014 – Bei einigen Automarken klappt eine extrem verdichtete Zuordnung bezüglich ihrer Eigenschaften vordergründig noch immer spontan: Mercedes: komfortabel. BMW: sportlich. Volvo: sicher. Dass diese Klischees inzwischen vielfach nicht mehr von allen Modellen eines Herstellers erfüllt werden, liegt sicher auch daran, dass die Autobauer mit einer sehr viel größeren Palette an unterschiedlichen Modellen Nischen besetzen. Einem Mercedes CLA mit Sportpaket wird wohl niemand besondere Talente beim Federungskomfort zusprechen. Und Volvos einstiger Vorsprung beim Thema aktive wie passive Sicherheit wurde längst von allen Herstellern aufgeholt – größere Versäumnisse kann sich in diesem Bereich kein Anbieter mehr leisten. Was spricht also heute noch für einen großen Kombi der Marke Volvo? Wir waren in einem V70 mit dem noch recht neuen Vierzylinder-Diesel unterwegs.

Sondermodell "Black Edition"

Der aktuelle V70 ist seit 2007 auf dem Markt und wird im kommenden Jahr ersetzt. Wer auf besondere Schnäppchen hofft, muss wohl noch etwas warten, denn der V70 gehört aktuell in seiner Klasse definitiv nicht zu den Preisbrechern. Unser Testwagen kam inklusive aller Sonderausstattungen auf einen Listenpreis von 60.270 Euro. Es handelt sich dabei um das Sondermodell „Black Edition“. Das basiert auf der Basis-Ausstattung Kinetic und bringt für 2650 Euro extra unter anderem zusätzlich Ledersitze, das Navigationssystem „Sensus“ und ein etwas besseres Soundsystem und 17-Zoll-Alu-Felgen mit. Dazu kommen ein paar optische Veränderungen wie ein dunkel getönter Kühlergrill und andere Interieurleisten. Außen hat der Kunde die freie Wahl zwischen der gesamten Farbpalette, innen ist die Black Edition tatsächlich immer schwarz.

Die Verarbeitung ist zum größten Teil so vertrauenerweckend, dass man dem großen Kombi auch bei hohen Laufleistungen ein klapperfreies Dasein zutraut. Zwei Dinge fallen in dieser an sich sorgsam zusammengeschraubten Umgebung etwas aus dem Rahmen. Das ist zum einen der Deckel des Handschuhfachs, der nicht so solide wie der Rest wirkt. Der zweite Punkt versteckt sich unter dem Kofferraumboden in dem Bereich, in dem früher einmal Reserveräder untergebracht wurden. Dort liegen lieblos verstreut einzelne Kabel rum, die zwar ordentlich fixiert sind, in dieser Form aber eine beliebige Nachrüstlösung erinnern.

Kein Riese

Das Platzangebot ist insgesamt eher durchschnittlich. Auf 4,81 m Außenlänge verteilt der V70 für vier Leute ausreichend Bewegungsfreiheit und 575 Liter Kofferraum. Von den einstigen Riesen der Marke bleibt der V70 im Gepäckabteil so ein gutes Stück entfernt. Einige Kombis in der Kompakt-Klasse bieten heute mehr als 600 Liter – bei geringeren Außenabmessungen. Den Lackmustest für junge Familien in Form eines voluminösen Kinderwagens besteht der Volvo natürlich trotzdem locker. Anders als in vielen Modellen eine Klasse unterhalb des V70, die von den jeweiligen Herstellern als Edel-Laster vermarktet werden, passt hier zusätzlich zum Kinderwagen auch noch Gepäck in den Laderaum.