Fahrbericht: Volvo V90 D5

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Tacho und Drehzahlmesser werden digital auf einem weiteren Bildschirm vor dem Fahrer dargestellt. Ein in die Frontscheibe gespiegeltes Head-up-Display gibt Auskunft über Geschwindigkeit, Navigationshinweise und aktuell geltende Verkehrszeichen. Allerdings arbeitet die Verkehrszeichen-Erkennung nicht immer einwandfrei. Auch wenn es hier Fortschritte gibt: Schon bei unserer Ausfahrt mit dem V70 fiel uns auf, dass Volvo hier keine Glanzleistung vollbringt – das können andere eindeutig besser.

Es gibt kein Sport

Das Lenkrad ist in Tiefe und Neigung weit verstellbar und liegt angenehm in der Hand. Die Lenkung selbst ist präzise und bietet gute Rückmeldung. Antriebseinflüsse waren im Testwagen nicht zu spüren – kein Wunder, der hatte Allradantrieb. Gut möglich, dass das in den Versionen mit Frontantrieb anders aussieht. Hinter dem kleinen Gangwahlhebel der Automatikversion lassen sich optional über einen Drehschalter verschiedene Fahrmodi einstellen. Eine „Sport“-Einstellung gibt es dabei nicht - bei Volvo heißt das „Dynamic“. Schnell wird auch klar, warum: Auch im Dynamic-Modus bleiben V90 und S90 gelassene Gleiter, das Fahrwerk versteift sich nur in Maßen, die Lenkung verändert sich zumindest merkbar kaum. Nur die Gänge werden etwas höher ausgedreht.

Druckspeicher gegen Turboloch

Vier verschiedene Motoren gibt es zum Start: zwei Benziner und zwei Diesel, alles Vierzylinder, alle mit Turbolader. Eine Achtgang-Automatik ist serienmäßig. Der Benzin-Direkteinspritzer T5 leistet 254 PS, der T6-Benziner wird zusätzlich per Kompressor aufgeladen und schafft 320 PS. Beide wirken beim Beschleunigen etwas lauter als die Diesel, haben aber angesichts ihrer Leistungswerte ebenso wenig Probleme, die rund zwei Tonnen Schwedenstahl zu bewegen, wie die Selbstzünder. Der sehr leise Top-Diesel D5 hat eine neue Technik, die von den Volvo-Ingenieuren „PowerPulse“ getauft wurde. Luft aus einem zwei Liter kleinen Druckspeicher überbrückt dabei das Turboloch.

Damit ist das, was vom Turboloch noch übrig ist, kaum noch zu spüren. Der V90 D5 beschleunigt schon aus sehr niedrigen Drehzahl ziemlich spontan. 235 PS liefert der D5 dank permanentem Allradsystem variabel an alle vier Räder. Entsprechend zackig ist der Vorwärtsdrang: In 7,2 Sekunden stürmt der 4,94 Meter lange D5-Kombi von 0 auf 100 km/h, bis 240 km/h reicht die Beschleunigung. Im NEFZ verspricht Volvo 4,9 Liter, nach unserer kurzen Ausfahrt zeigte der Bordcomputer 7,4 Liter an. Ein Test muss später einmal zeigen, wie realistisch das ist.