Fahrbericht Yamaha MT-09: Spaß mit dem Drilling

Nix dran

Die Yamaha MT-09 macht Spaß: Sie bietet viel Motorrad fürs Geld. Wobei der erste Eindruck etwas anderes sagt: da ist ja nix dran: Keine Verkleidung, keine Koffer, noch nicht mal ein Gepäckträger. Schlank und schick sieht das aus

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Lesezeit: 4 Min.
Von
  • Martin Häußermann
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Neuss, 13. März 2015 – Die Yamaha MT-09 macht Spaß: Sie bietet viel Motorrad fürs Geld. Wobei der erste Eindruck etwas anderes sagt: da ist ja nix dran: Keine Verkleidung, keine Koffer, noch nicht mal ein Gepäckträger. Was man zum Motorradfahren braucht, ist natürlich schon da: Motor, Räder, ein breiter Lenker, eine schmale Sitzbank. Schlank ist das – und schick.

Ein kleiner Aufkleber auf dem vorderen Kotflügel kündet davon, dass die Bremsanlage mit ABS ausgestattet ist. Der Gasgriff ist praktisch ein elektronischer Drehregler für Eingaben ans Motorsteuergerät. Das ermöglicht auch drei Fahrmodi, die per Knopf am Lenker eingestellt werden können: Standard, A und B. In "B" wird die Spitzenleistung des Motors zwar von 115 PS auf etwa 107 PS reduziert, dafür gehe die Gasannahme deutlich geschmeidiger. Für den Alltag – auf der Landstraße und speziell in der Stadt – ist der B-Modus genau richtig. Dumm nur, dass der nach jedem Neustart angewählt werden muss, denn beim Start stellt sich automatisch der Standardmodus ein. Der ist für eine engagierte Fahrweise richtig, der A-Modus hingegen ist jenen vorbehalten, die gerne mal ein paar Meter nur auf dem Hinterrad zurücklegen wollen.

Reichlich Druck aus dem Dreizylinder

Wheelies sind aber nicht unsere Sache, weshalb wir den Modus "A" wie "aggressiv" meiden. Die MT-09 macht auch so genügend Spaß und 107 PS sind für ein Motorrad, das keine 200 Kilo wiegt, wirklich mehr als genug. Unsere Testmaschine hat die serienmäßige Auspuffanlage montiert, die ihre Abgase noch vor dem Hinterrad ins Freie entlässt – mit einer Geräuschentwicklung, die als charaktervoll aber sozialverträglich beschrieben werden kann.

Der Drilling mit rund 850 Kubik Hubraum bietet reichlich Druck. Eine ziemlich gleichmäßige Drehmomentkurve, die ihren Gipfel von 85 Newtonmetern bei 8500 Umdrehungen erreicht, verleiht dem Aggregat beinahe turbinenartigen Charakter, der wiederum vom Fahrer einen gefestigten Charakter verlangt. Ja, die Yamaha animiert zum Schnellfahren und man ist immer ein wenig schneller als man sich fühlt – und nach Gesetzeslage sein sollte. Zumindest auf der Landstraße, wo das ausgezeichnete Handling zur flotten Kurvenhatz einlädt. Die ab Werk montierten Sportreifen Bridgestone Battlax S20 tragen dazu bei.