Nachwuchstalente

Fahrbericht Yamaha R125 und R3

Egal, ob A1- oder A2-Führerschein – mit der komplett überarbeiteten R125 und der deutlich aufgewerteten R3 schiebt Yamaha 2019 zwei sportliche Bikes für Einsteiger und Nachwuchstalente an den Start. Beide folgen nun nicht nur optisch, sondern auch in Ergonomie und Abstimmung der Philosophie der R-Modelle

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Yamaha R125 und R3 21 Bilder
Lesezeit: 12 Min.
Von
  • Michael Praschak
Inhaltsverzeichnis

Mit der komplett überarbeiteten R125 und der deutlich aufgewerteten R3 bringt Yamaha 2019 zwei sportliche Kräder für Einsteiger und Nachwuchstalente für den A1- oder A2-Führerschein an den Start. Beide folgen nun nicht nur optisch sondern auch in Ergonomie und Abstimmung deutlich der Philosophie der R-Modelle.

Die Gründe, mit dem Motorradfahren anzufangen, haben sich seit Jahren kaum verändert. Entweder man wohnt auf dem Land, ist schlecht an den öffentlichen Nahverkehr angebunden und somit förmlich dazu gezwungen, will man nicht in der ländlichen Abgeschiedenheit versauern. Oder man hat bereits einen Zweiradverrückten in der Familie, der einen infiziert. In der Regel kommt dann noch ein sportliches Idol hinzu. In meinem Fall war es damals der junge Valentino Rossi. Der ist zwar inzwischen ebenfalls lange dem Teenager-Alter entwachsen, an seiner Strahlkraft und Wirkung auf junge Motorradfahrer hat sich aber nichts geändert. Im Gegenteil.

So wundert es nicht, dass die Designs der für 2019 neu aufgelegten Yamaha Einsteigerbikes R125 und R3 nun auch von Rossis legendärer M1 inspiriert wurden. Wie das Top-Modell R1 kommen nun auch die beiden Einsteiger mit dem M1-typischen Lufteinlass an der Front, den Öffnungen am Tank sowie der Gabelbrücke im Grand Prix Style. Yamaha setzt damit optisch konsequent die supersportliche Philosophie auch bei den kleinen R-Modellen fort. Besonders bei der 125er hat sich aber vor allem unter dem Plastikkleid viel getan.

Präziseres Fahrverhalten

Die R125 gehört bereits seit dem Jahr 2008 zu Yamahas Produktpalette und zählt seither vor allem in Deutschland zu den wichtigsten Modellen der Japaner. Zum Modelljahr 2019 erhielt die 125er eine Komplettkur und wurde in allen Bereichen grundlegend überarbeitet. Ziel war es zum einen, die Kleine optisch sportlicher und erwachsener wirken zu lassen. Aber auch die Alltagstauglichkeit sollte verbessert werden. Zur Erinnerung: mit Sechzehn fährt man Motorrad in der Regel nicht nur zum Spaß, sondern auch, um von A nach B zu kommen.

Um die R125 nicht nur optisch aufzuwerten, sondern ihr auch ein präziseres und besseres Fahrverhalten zu verpassen, entwarfen die Ingenieure bei Yamaha einen neuen Deltabox-Stahlrahmen sowie eine steifere Schwinge. Damit die jungen Piloten auch das nötige Gefühl fürs Motorrad aufbauen können, spendierten die Japaner der R125 eine schicke Upside-Down-Gabel mit 41 Millimeter Durchmesser, erhöhten das Sitzpolster und öffneten den Winkel der Lenkerenden. Das Ergebnis ist eine Vorderrad-orientierter Ergonomie, die schon bei der ersten Sitzprobe klar macht, wie ernst Yamaha das Thema Sport auch in der kleinsten Klasse nimmt.

Dickere Arme

Die wichtigsten Änderungen hat es aber rund um den Motor gegeben. Bedingt durch die Vorgaben der A1-Klasse ist die Leistung bei den 125er zwar auf 15 PS beschränkt, neben der Top-End-Power sind aber das Ansprechverhalten und vor allem der Durchzug für einen Motor charaktergebend. Und hier haben die Ingenieure angesetzt. Um die Beatmung des Einzylinders zu verbessern, wurde die Airbox von 2,9 auf 5,5 Liter vergrößert, die Drosselklappe wuchs von 28 auf 30 Millimeter und die Ventilteller sind nun einen Millimeter größer. Das ist eine ganze Menge in einem so kleinen Motor und ist ohne dramatischen Drehmomentverlust im unteren Drehzahlbereich nur möglich mit einer variablen Ventilsteuerung.