Fahrbericht mit der BMW G 310 GS

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Wie sehr dieser Motor Drehzahlen braucht, spürt man bei jedem Anfahrvorgang. Alte Hasen, die Hubraum und ausreichend große Schwungmassen gewohnt sind, lassen die GS allesamt mit dem ersten Anfahrversuch absterben. Entsprechend der Charakteristik des Antriebs ist das Getriebe sehr kurz übersetzt und verlangt nach intensiver Schaltarbeit. Dank leichtgängigem Kupplungshebel ist das zwar kein Problem, das manchmal etwas störrische Getriebe mindert in diesen Momentan etwas die Lust am Schalten.

Gelände und Straße

Die Metzeler Tourance Bereifung (110/80 R19 vorn, 150/70 R17 hinten) versteht sich als „Street Enduro Bereifung“ und ist größtenteils auf die Straße optimiert. Dort fühlt man sich mit ihr auch sehr wohl. Sie verzeiht Korrekturmanöver am Bremshebel bei Schräglage ohne die Maschine gleich wieder in die Senkrechte zu bringen. Für Schotter und leichtes Gelände soll sie sich ebenso eignen. Für kurze Schotter- und Feldwegpassagen reicht es jedenfalls. Stehend fühlt man sich auf der GS allerdings nicht ganz so wohl, zu niedrig sitzt der Lenker zumindest für meine Körpergröße.

Während der Motor bei gelegentlichen Geländepassagen oder den üblichen Landstraßenfahrten eine gute Figur macht, wird es auf der Autobahn mit ihm und der GS insgesamt dann etwas anstrengender. Unter Volllast bollert es ab 5000 zwar schön kernig aus der Airbox unter Teillast wird es bei ähnlicher Drehzahl, die man bei Tempo 120-130 anliegen hat, allerdings recht dröhnend. Die GS schüttelt sich zudem auch eifrig im Wind und trotz Ausgleichswelle wird man bei den im Reisetempo anliegenden Drehzahlen kräftig durchvibriert. Bei Tempo 143 ist ohnehin Schluss, tief hinter das Windschild geduckt und bergab lässt es sich zwar soweit ausreizen, bis eine 160 auf dem Display steht, Spaß geht allerdings anders.

Das Multifunktionsdisplay lässt sich überdies sehr gut ablesen. Es kann keine großen Spielereien, bietet aber mit Geschwindigkeit, Drehzahl, Tripzähler, Durchschnitts- und Momentanverbrauchsanzeige, Kühlmitteltemperatur, Tankinhalt und Restreichweite alle wichtigen Infos an. Die Blinkerleuchte ist, wie auch andere Kontrollleuchten, im Rahmen des Displays integriert und ist im Gegensatz zur Segmentanzeige gerade bei Sonnenlicht eher schlecht ablesbar. So fährt man dadurch schnell mal minutenlang blinkend durch die Gegend.

Das Testmotorrad stellte der Hersteller, die Kraftstoffkosten zahlte der Autor. (fpi)