Nur billig? Fahreindrücke aus dem einfachen Auto Dacia Sandero Stepway dCi 90

Einfach Auto

Auch gründlich renoviert hat der Sandero viele Freunde, denn er ist preislich immer noch unschlagbar. Am beliebtesten ist sine Stepway-Variante. Wir waren mit dem Sandero Stepway Prestige mit 90 Diesel-PS unterwegs. Für immer noch schmale 13.990 Euro mit allem drin, was sinnvoll ist

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Durchaus ansehnlich: Der Dacia Sandero Stepway 27 Bilder
Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Florian Pillau
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München, 2. August 2013 – Auch gründlich renoviert hat der Sandero viele Freunde, denn er ist preislich immer noch unschlagbar. Am beliebtesten ist die Stepway-Variante, wir waren mit dem Sandero Stepway Prestige mit 90 Diesel-PS unterwegs. Für immer noch schmale 13.990 Euro mit allem drin, was sinnvoll ist.

Robuste Note

2012 hat Renaults Billigableger Dacia den Sandero gründlich renoviert. Die Beliebtheit der Stepway-Variante könnte an der Optik liegen: Schwarze Kunststoffschwellerverkleidungen rundum verleihen dem Wagen eine robuste Note, während eine um vier Zentimeter erhöhte Bodenfreiheit vor Aufsetzern schützt. Angesichts der übersichtlichen 9990 Euro für den Einstieg muss sich sein Äußeres nicht verstecken. Die unverkleidete Ladekante des mindestens 320 Liter großen Gepäckabteils zeigt aber, wie ein derartiger Preis zustande kommt. Im Cockpit sind die Kunststoffe zwar schlicht, aber alles ist dort, wo es hingehört, sieht man von der Hupe im Blinkerhebel einmal ab. Auch eine praktische Tippfunktion für dreimaliges Blinken sucht man vergebens. Auch eher unpraktisch ist die Anordnung der Schalter für die Fensterheber und den Tempomat weit unten in der Mittelkonsole.

Wer hat diese Sitze konstruiert?

Neben Tempomat, elektrischen Fensterhebern, einer Klimaanlage und einer Einparkhilfe hinten bietet der Stepway Prestige sogar ein Navi. Das günstige Gerät mit Sieben-Zoll-Touchscreen und USB-Anschluss glänzt mit einer Einfachheit der Bedienung, wie sie weitaus teurere Systeme anderer Hersteller manchmal vermissen lassen. Doch wer hat diese Sitze konstruiert? Ohne jede Führung und dann drückt nach ein paar hundert Autobahnkilometern auch noch das metallene Innenleben in den Allerwertesten. Keine Klagen gibt es beim Platzangebot, wer jedoch hinten aussteigt, sollte auf die hintere Ecke der Tür achtgeben, an der man sich stoßen kann.

Alter Bekannter

Unter der Haube versieht ein alter Bekannter seinen Dienst: Der von Renault stammende Selbstzünder mit 90 PS tritt gut an und bleibt dabei bis 120 km/h akustisch im Hintergrund. Mit der unpräzisen Schaltung kann man sich einigermaßen arrangieren, mit der vergleichsweise schwach unterstützen Lenkung auch. Vorteil dieser Auslegung ist ein ruhiges Lenkrad auch auf schlechten Wegen. Da merkt man, dass dieses Auto auch für rumänische Verhältnisse konstruiert wurde, und das trifft auch auf die Federung zu. Sie ist nicht auf größtmögliche Agilität optimiert sondern auf das Schlucken von Bodenunebenheiten. Nicht mehr und nicht weniger.

Ebenfalls wirkungsvoll ist der per Knopfdruck aktivierbare "Eco Mode". Durch Drosselung von Motorleistung, Drehmoment und Klimaanlage können bis zu zehn Prozent Sprit gespart werden. Das geht bis zu den erwähnten 120 km/h gut vonstatten und zeigt auf Langstrecken tatsächlich Wirkung: Mithilfe des serienmäßigen Tempomats konnten wir bemerkenswerte 4,3 Liter auf 100 Kilometer erreichen. Bemerkenswert ist auch der Preisunterschied zu ähnlichen Produkten aus Wolfsburg: Ein vergleichbarer VW CrossPolo 1.6 TDI kostet stolze 21.915 Euro, also über 8000 Euro mehr. Das Beste: So viel Sparen kostet keinen unüberwindlichen Verzicht mehr. Von einem Teil des Gesparten kann ja Recarositze nachrüsten, wer mag. (fpi)