Fahreindrücke im neuen Mini Cooper S Cabrio

Seite 2: Fahreindrücke im neuen Mini Cooper S Cabrio

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Wie auf Schienen

Wobei sich natürlich die Frage stellt, wie man diesen Mini ohne Hilfe von Hollywood-Tricks überhaupt zu einem Überschlag überreden soll: Selbst auf den nassen Pisten rund um Villach und mit Winterpneus auf den bildschönen, mattschwarzen 17-Zoll-Felgen scheint sich der kleine Brite förmlich in den Asphalt zu krallen. Wankbewegungen in den Kurven? Fehlanzeige. Genau wie die Limousine begeistert auch das Soft-Top mit wieselflinken Richtungswechseln, enthusiastischem Einlenkverhalten und einer sportlich perfekt abgestimmten, äußerst mitteilsamen Lenkung. Am Limit gibt sich der Mini ebenso agil wie gutmütig: Mit gezielten Lastwechseln kann das Heck in der Kurve problemlos zum Eindrehen bewegt werden, dabei bleibt der Wagen aber stets berechenbar. Und obwohl auch das Cooper-S-Cabrio deutlich tiefer als seine zivilen Brüder über dem Asphalt kauert, bietet es sogar noch brauchbaren Reisekomfort.

Nicht viel schwerer

Natürlich sorgen der Wegfall des festen Dachs und die dadurch notwendigen Verstärkungen an der Karosserie für Mehrgewicht. Mit 1230 Kilogramm ist der Kleine aber immer noch leicht genug, um von den 175 PS des famosen 1,6-Liter-Turbo-Motors zu sportlichen Fahrleistungen getrieben zu werden. Zum Vergleich: Die identisch motorisierte Limousine bringt mit 1205 nur einen halben Zentner weniger auf die Waage als sein offener Bruder. Entsprechend flott geht es denn auch voran, wenn ich das rechte Pedal durchtrete. 7,4 Sekunden braucht der sympathische Fronttriebler für den Sprint auf Tempo 100 (Limousine: 7,1 Sekunden) und mit 222 km/h rennt er fast genau so schnell wie die blechbedachte Variante (225 km/h).

1A-Verdeck

Vermisst habe ich eine Blechmütze zu keiner Zeit, weder bei offenem noch mit geschlossenem Verdeck. Empfindliche Naturen können sich der guten Geräuschisolierung des mehrlagigen Wetterschutzes erfreuen, seiner neuen Schiebedachfunktion und der Tatsache, dass er in schlappen 15 Sekunden elektrisch schließt. Die Hartgesottenen hingegen loben die steil stehende A-Säule und das daraus resultierende "echte" Cabriogefühl: Wer alle vier Fenster herunterlässt und das optionale Windschott wegklappt, dem bläst schon bei mittleren Geschwindigkeiten ein richtig kräftiges Lüftchen um die Ohren. Fenster und Windschott wieder hoch, und ich kann mich mit dem Kollegen auf dem Beifahrersitz selbst noch bei Tempo 180 unterhalten, ohne um meine Stimmbänder fürchten zu müssen.