Finsteres Charisma
Noch eindrucksvoller dürften die Durchzugswerte ausfallen, arbeitet das gleiche Triebwerk doch auch in der Schwester Z1000SX, das für seine Beschleunigungsorgien im hohen Gang berüchtigt ist – und die wiegt zehn Kilo mehr. Sie schaufelt einen Drehmomentberg von 111 Nm auf die Kurbelwelle, und das schon bei 7300 U/min. Auf dem Dragstrip und der Landstraße hat dieses Biest kaum Gegner zu fürchten.
Ein-Finger-Bremse
Aber der Streetfighter an sich ist ja Perfektionist. Deshalb gehört auf jeden Fall eine mörderische Bremsanlage dazu. Die hat die Kawa in Form von Vierkolben-Monobloc-Bremssätteln der Marke Tokico und 310-mm-Bremsscheiben bekommen. Ein Finger reicht am Bremshebel, um das Gerät einzufangen, egal aus welcher Geschwindigkeit. Unter Streetfightern gilt es fast schon als Sakrileg, aber sie hat ein ABS. Sicherheit geht bei Kawasaki dann doch vor.
Das Vorderrad wird von einer dicken Big-Piston-Gabel aus dem Hause Showa geführt, bei der im Holm ein sehr großer Dämpfer arbeitet und die Einstellschrauben der Zug- und Druckstufe sich beide oben an der Gabel befinden.
Dr. House in rosa Pantoffeln
Als Traditionalist kam für die Z1000 nur eine Vier-in-zwei-in-vier-Auspuffanlage in Frage, wie sie schon am Urgroßvater Z1 ihren Dienst versah. Okay, etwas Schummelei ist im Spiel, in Wirklichkeit sind es nur zwei Auspufftöpfe, die beiden übereinanderliegenden Rohre sind eine optische Täuschung. Deshalb wuchsen die Endtöpfe ins Bombastische und sind beinahe so hoch wie lang. Gewöhnungsbedürftig – und wohl eine Steilvorlage für die Zubehörindustrie.
Der futuristische Auftritt zieht sich bis ins Cockpit. Die Informationen werden digital angezeigt, kein analoger Zeiger stört. Einen No-go leistete sich Kawasaki aber mit dem „Economical Riding Indicator“, der besonders sparsame Fahrweise anzeigt.