Ford stellt Dreizylindermotor mit Turboaufladung vor
Ford bringt 2012 den neuen B-Max auf den Markt. Mit dem Minivan debütiert auch ein neuer Motor: ein Einliter-Dreizylinder mit Turboaufladung. Das kleine Kraftwerk soll vor allem sauber und sparsam sein
- skr
Köln, 8. Juni 2011 – Schon seit Jahren sind sich Motorentwickler einig, dass kleine Dreizylindermotoren mit Aufladung dabei helfen können, den Verbrauch weiter zu senken. Dafür gibt es mehrere Gründe, der vielleicht offenkundigste ist die geringere Reibung, weil einige Lagerstellen wegfallen. Trotzdem ist bisher wenig passiert, zum Teil weil eingeführte Motoren nicht so schnell aufs Altenteil geschickt werden, vielleicht aber auch, weil sich kein Hersteller unkomfortabel laufende Motoren leisten will. Als mutiger Vorreiter darf in dieser Hinsicht Fiat gelten, wo man sich sogar an einen Zweizylindermotor traute, der übrigens ein sehr respektables Laufverhalten aufweist. Auch Dreizylinder müssen nicht unbedingt rappelig laufen, schon gar nicht, wenn sie aufgeladen werden. Nun prescht Ford vor und stellt auf der kommenden IAA im September einen Einliter-Dreizylindermotor mit Turboaufladung vor.
Debüt im neuen Van
Der Turbo-Dreizylinder soll erstmals im Minivan Ford B-Max eingesetzt werden. Die Maschine aus der EcoBoost-Reihe ist mit einer Benzindirekteinspritzung und einer variablen Ventilsteuerung (Ti-VCT) ausgestattet. Den Motor wird Ford weltweit auch in anderen Kleinwagenmodellen einsetzen. Der erste von Ford gebaute Dreizylinder soll etwa so viel leisten wie der 1,4-Liter-Vierzylinder-Saugmotor, der es derzeit im Kleinwagen Fiesta auf 96 PS bringt. Er ist mit einem Verbrauch von 5,8 l/100km angegeben und stößt dabei 133 g/km CO2 aus. Ford stellt bei dem neuen Dreizylinder-Turbo einen geringeren Kraftstoffverbrauch und CO2-Emissionen von unter 100 Gramm pro Kilometer in Aussicht.
Details erst zur IAA
Entwickelt wurde der neue Motor im technischen Zentrum in Dunton (Großbritannien). Besonderen Wert sollen die Ingenieure auf thermische Aspekte gelegt haben. Außerdem hätte die Reduzierung der Reibung speziell in der Warmlaufphase eine große Rolle gespielt, so Ford. Neu sei auch zweiteiliges Kühlsystem, das eine schnellere Erwärmung der drei Zylinder ermögliche. Gebaut wird der Motor unter anderem in Köln. Technische Details zum neuen Dreizylinder-Turbo wird Ford erst im September 2011 zur Internationalen Automobilausstellung (IAA) in Frankfurt am Main veröffentlichen.
Neues, stufenloses Getriebe
Neu ist auch ein elektronisch gesteuertes, stufenloses Getriebe (e-CVT), dessen Serienproduktion voraussichtlich im ersten Quartal 2012 startet. Es soll in Hybrid-Fahrzeugen eingesetzt werden und gegenüber der aktuellen Technologie im rein elektrischen Fahrmodus eine höhere Endgeschwindigkeit und eine größere Reichweite ermöglichen. Das neue, selbst entwickelte e-CVT-Getriebe löst die japanische Vorgängerversion ab, die aktuell bei Hybrid-Modellen von Ford und Lincoln in Nordamerika verwendet wird. In Europa wird das neue Getriebe ab 2013 mit der nächsten Generation von Hybrid-Fahrzeugen zum Einsatz kommen, beispielsweise im Ford C-Max Hybrid, teilte Ford mit. (imp)