Französische Fünffaltigkeit: Citroën C5 Tourer im Test

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Typischer Franzose

Das Fernbedienen der zahlreichen Komfort-Features funktioniert auch deshalb so gut, weil der C5 vom Fahrerischen her ein waschechter Citroën ist. Unser Testwagen mit 136-Turbodiesel-PS und Sechsgang-Automatik ist serienmäßig mit der Luftfederung namens "Hydraktiv III +" ausgerüstet. Die hat denselben Zweck wie die Hydropneumatik des Oldies DS und verspricht auch dieselben erstaunlichen Eigenschaften. So soll es etwa auch dem C5 möglich sein, nach einer Reifenpanne auf nur drei Pneus weiterzufahren.

Wie auf Wolken

Im Alltag ungleich wichtiger ist jedoch die Art und Weise, wie ein so ausgestatteter C5 mit fast allen großen und kleinen Fahrbahnunebenheiten umgeht: Die werden nämlich fast ausnahmslos weggebügelt. Lediglich außergewöhnlich grobe Stöße, wie beim Überfahren einer Fräskante im Asphalt, gibt das System in den Innenraum weiter. Ansonsten herrscht das oft zitierte Gefühl, auf einer Wolke über die Straße zu schweben. Passend zu diesem typisch französischen Fahrerlebnis gibt sich auch die Lenkung recht weich und leichtgängig. Vom indirekten, "vollsynthetischen" Lenkgefühl alter Citroën-Modelle ist sie zwar weit entfernt. Sportlich gepolte Fahrer dürften sich dennoch ein direkteres System mit mehr Rückmeldung wünschen. Für das erklärte Haupteinsatzziel dieses bequemen Reisekombis, das entspannte Dahingleiten auf der Autobahn, ist diese Art von Lenkung jedoch ideal.

Ruhiger Reisewagen

Müssten wir den C5 Tourer mit einem einzelnen Wort beschreiben, es wäre wohl das Wort "entspannt". Auf dem Papier macht der Turbodiesel nicht viel her: Immerhin lässt sich der HDI 135 mit Automatik 12,1 Sekunden Zeit für den Sprint auf 100 km/h. Im Alltag fühlt man sich dank sattem Diesel-Drehmoment aber durchaus flott motorisiert. Gleichzeitig kommt hinterm Steuer des großen Franzosen nie das Bedürfnis auf, wie wild um Kurven zu räubern oder eine Dauerkarte für die linke Autobahnspur zu lösen. Das nämlich passt einfach nicht zum relaxten Charakter des Wagens. Und wenn wir dann doch die Sporttasten für Aktivfahrwerk und Getriebe betätigen und den Wagen beherzt in die Kurve werfen, so reagiert der mit unaufgeregtem – aber deutlichem – Untersteuern. Wirklich Spaß machen solche Aktionen im C5 nicht, denn dafür wurde er schlichtweg nicht gebaut. Und so schaltet auch der Fahrer selbst nach einer Weile innerlich in den Komfortmodus und genießt den komfortablen Innenraum, die gute Schallisolierung und die butterweich schaltende Sechsgang-Automatik.