Ganz bei sich selbst

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Der Front Assist, er nutzt ebenfalls Radar, kann dem Fahrer beim Bremsen helfen oder vor zu geringem Abstand warnen. Eine Erweiterung davon ist die City-Notbremsfunktion, welche unterhalb von 30 km/h sogar völlig autark eine Notbremsung einleiten kann. Die Müdigkeitserkennung warnt optisch und akustisch, wenn der Fahrer aufgrund seiner Fahrweise müde wirkt. Dazu werden unter anderem Abweichungen im Lenkwinkel im Vergleich zum Fahrtantritt ausgewertet. Der Spurassistent Lane Assist sorgt, indem er per Kamera Spurmarkierungen überwacht, gegebenenfalls für einen sanften Lenkeingriff, um das Fahrzeug in der Spur zu halten. Schließlich gibt es einige weitere, im Prinzip bekannte Assistenzsysteme wie automatisch-adaptive Scheinwerfer, eine Verkehrszeichenerkennung oder die neueste Generation des automatischen Einparkassistenten.

Völlig neu ist die Lenkung, die wie bisher elektromechanisch arbeitet, nun aber auch ein progressives Übersetzungsverhältnis bietet. Beim Abbiegen beispielsweise arbeitet die Lenkung direkter, damit man weniger „Lenkarbeit“ leisten muss – bei schneller Autobahnfahrt indirekter, damit die Angelegenheit nicht zu zapplig wird. Technische Grundlage ist eine variable Verzahnung der Zahnstange und des Ritzels, was eine Variation der Übersetzung erlaubt.

Infotainment mit Annäherungssensor

Beim Infotainment bleibt VW im Vergleich zu manch anderem Hersteller recht konservativ. Die Radio- und Radio-Navigationssysteme haben ein zentral eingelassenes Display, keinen mehr oder weniger frei im Raum angeordneten Monitor, wie es zuletzt Mercedes und BMW in der Kompaktklasse gezeigt haben. Das eigentliche Highlight der VW-Lösung ist ein Annäherungssensor, der bei Annäherung der Hand automatisch in den Bedienmodus wechselt. Bei einigen Ausführungen kann man auch mit Gesten arbeiten, wie man sie etwa vom iPad kennt. Mit Internet im Auto hält sich VW scheinbar noch etwas zurück, dafür muss man schon die teuerste Variante mit Navigation und 8-Zoll-Monitor bestellen, das „Discover Pro“. Das verfügbare Angebot zeigt, dass VW offenbar das Fahren nach wie vor wichtiger findet als den derzeitigen Trend zum „rollenden Smartphone“.

Auch das spricht letztlich für eine sehr ausgeprägte Kontinuität bei Volkswagen, der beherrschende Eindruck ist: Der Golf bleibt wieder mal bei sich selbst, ist aber deutlich leichter und effizienter geworden. Welche Eindrücke dann die Praxis bringt, wird sich in Kürze in der Praxis zeigen müssen. Die Markteinführung erfolgt am 10. November 2012, die Preise sind bereits bekannt: Den Golf VII gibt es ab 16.975 Euro. VW hat den Konfigurator auf seiner Website schon in Betrieb genommen. (imp)