BMWs 4er hat die Qualität, den Fahrer ganz für den fahrdynamischen Moment einzunehmen

Ganz im Vier und Jetzt

Der neue BMW 4er ist nicht nur schön, er macht auch richtig Spaß. Das neue Coupé bezieht einen ein ins Hier und Jetzt des Fahrens: Mit hoher Präzision geht das Coupé um die Kurven, die Bedienung macht Spaß. Motor, Lenkung, Straßenlage können überzeugen

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 14 Kommentare lesen
26 Bilder
Lesezeit: 5 Min.
Von
  • Florian Pillau
Inhaltsverzeichnis

Lissabon, 22. Juli 2013 – Die Vier ist wohlverdient, denn mit dem 4er hat BMW nicht etwa einfach nur eine Coupé- und Cabrioversion des 3er auf die Straße gebracht. Das Auto nutzt zwar dessen Basis in großen Teilen, wurde technisch aber mindestens genauso dynamisiert wie optisch. Das kann man auf der Probefahrt gut spüren: Das neue Coupé bezieht einen ein ins Hier und Jetzt des Fahrens.

Technisch und optisch anders

An die Optik des 4ers gewöhnt man sich gern. Die Proportionen sind elegant, Front und Interieur in ähnlicher Form vom 3er bekannt. Das Coupé ist ab Oktober dieses Jahres erhältlich, das Cabrio folgt Anfang 2014. BMW begründet die Namensänderung mit einer stärkeren technischen Differenzierung zum 3er, die neue Zahl darf wohl aber auch der Übersichtlichkeit dienen, wenn die Modellpalette in den kommenden Jahren um völlig neue Karosserievarianten erweitert wird.

Die technische und optische Differenzierung lässt sich BMW mit gut 2000 Euro Aufpreis gegenüber der 3er Limousine vergüten. Das erscheint wenig angesichts der tiefgreifenden Umbauarbeiten: Adrian van Hooydonk, Chefzeichner bei BMW, sagt, er musste sich mit seinem Entwurf erst einmal gegen die Ingenieure durchsetzen, weil die von ihm verlangten kürzeren Überhänge und breiteren Flanken eine Streckung des Radstands erforderten. Er hat sie bekommen. Der 4er hat einen 50 Millimeter längeren Radstand, ist aber nur 26 Millimeter länger als das auslaufende 3er Coupé. Damit erreichte van Hooydonk einen besonders kurzen vorderen Überhang. In der Breite kamen 43 Millimeter hinzu. Erstmals markiert der Radlauf hinten die breiteste Stelle des Fahrzeugs, die hintere Spur wuchs um satte 80 Millimeter an. Derart proportioniert steht der 4er betont sportlich auf dem Asphalt. Dazu trägt die im Sinne des Coupégedankens abgesenkte Dachlinie bei.

Nicht gerade ein Fernreisemobil

Ergonomisch sehr gelungene Sportsitze sind beim von uns gefahrenen 435i Serie. Das Platzangebot ähnelt dem der Limousine, man sitzt jedoch deutlich näher am Asphalt. Etwas beengter geht es im Fond zu. Doch selbst wenn es auf den ersten Blick nicht so aussehen mag, die Kopffreiheit ist akzeptabel und auch die Knie passen hinter die Lehnen der Vordersitze – auf langen Strecken dürften sich zumindest größer gewachsene Personen trotzdem recht eingeengt fühlen. Macht nichts, wer ein Reisemobil wünscht, möge zum 3er GT greifen.