Grüne beziffern Diesel-Nachrüstung auf 5 Mrd. Euro

Technische Nachrüstungen bei älteren Diesel-Fahrzeugen würden die Autohersteller nach Berechnungen der Grünen-Bundestagsfraktion rund fünf Milliarden Euro kosten. „Die Nachrüstkosten schränken in keiner Weise die Wettbewerbsfähigkeit ein, und schon gar nicht gefährden sie die Zukunft der Hersteller“

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SCR-Nachrüstung
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Von
  • dpa

"Mit dem BNOx System hat die Baumot Group eine Nachrüstlösung, welche Stickoxide unter realen Bedingungen (RDE) um über 90% reduziert", bewirbt Twintec sein Nachrüstsystem.

(Bild: Twintec)

Technische Nachrüstungen bei älteren Diesel-Fahrzeugen würden die Autohersteller nach Berechnungen der Grünen-Bundestagsfraktion rund fünf Milliarden Euro kosten. „Die Nachrüstkosten schränken in keiner Weise die Wettbewerbsfähigkeit ein, und schon gar nicht gefährden sie die Zukunft der Hersteller“, sagte Grünen-Fraktionsvize Oliver Krischer am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. Zuvor hatte Spiegel online darüber berichtet.

Hardware-Nachrüstungen, also Umbauten an Motor oder Abgasanlage, lehnt die Autobranche als zu aufwendig und zu teuer ab. Aus Sicht etwa von Umweltverbänden reichen aber Software-Updates der Hersteller nicht aus, um die Schadstoff-Emissionen ausreichend zu senken. In vielen Städten werden Schadstoff-Grenzwerte überschritten, Diesel-Fahrzeuge sind ein Hauptverursacher. Es drohen Diesel-Fahrverbote.

Den Berechnungen zufolge wäre es nicht zielführend, alle Euro5-Fahrzeuge technisch nachzurüsten. Bei rund 10 Jahre alten Euro5-Fahrzeugen sei eine Aufrüstung mit einem sogenannten SCR-Katalysator nur bedingt sinnvoll, wenn die Abmeldung in Deutschland zeitnah erfolgen dürfte. Zudem würden einige Halter in ländlichen Gebieten eine Nachrüstung ihres Fahrzeuges ablehnen, weil sie selten bis nie in die betroffenen Innenstädte fahren würden.

Daher wird von einer Umrüstungsquote von 80 Prozent ausgegangen, sowie von Nachrüstkosten in Höhe von 1800 Euro pro Fahrzeug. Das würde bedeuten, dass auf Volkswagen als Marktführer rund 2,6 Milliarden Euro entfallen würden, auf BMW rund 660 Millionen Euro und auf Daimler rund 530 Millionen Euro. Ford müsste knapp 400 Millionen Euro ausgeben, Opel 310 Millionen. (fpi)