Statt zu Kompakten greifen die Autokäufer lieber zu SUVs oder Minis

Hoch das Bein: Neuzulassungen im Juli 2012

Das Kaufverhalten bei Neuwagen hat sich verändert: Das größte Segment, die Kompakten, verliert an Bedeutung. Die Käufer greifen lieber zu kompakten SUVs oder belassen es beim Minimalauto

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  • ggo

München, 10. August 2012 – Im Vergleich zu 2011 zeigen die Zulassungszahlen im deutschen Markt eine kleine Delle. Mit 247.860 neuen Pkws wurden rund fünf Prozent weniger verkauft als im Juli 2011. Wie bereits seit längerem zu beobachten, sind SUVs weiterhin ein Wachstumssegment. Es wurden aber auch 30 Prozent mehr Kleinstwagen verkauft als im Juli 2011. Andererseits ist beim bisher größten Segment der Kompaktwagen ein Rückgang 19,2 Prozent zu beobachten. Diese Momentaufnahme bildet in sofern allgemeine Trends ab, als die "Mittelschicht" zu bröckeln scheint. Entweder es soll etwas richtig Tolles sein – zum Beispiel das SUV – oder man sagt sich: „Der Kleine tut's genauso gut“.

Kompakt aber hochgelegt

Vom SUV-Trend profitieren im Juli laut Kraftfahrbundesamt auffällig die Marken Land Rover und Subaru. Bei Subaru liegt das in erster Linie am neuen Modell XV, der im Juli 318 Mal verkauft wurde – vom großen und eigentlich beliebten Bruder Forester gingen nur 80 Exemplare weg. Der Subaru XV ist genau genommen ein höher gelegter Impreza, also die Ableitung einer Limousine der Kompaktklasse. Wenn man so will, greift Subaru gezielt den oben genannten Trend auf, statt eines Kompakten lieber einen ein kompaktes SUV zu propagieren. Die Marketingleute von Subaru helfen zudem aktiv nach, indem der neue Impreza (zunächst?) nur noch mit dem 115-PS-Benziner angeboten wird. Der Hersteller möchte lieber den XV unter die Leute bringen, der eine höhere Marge verspricht.

Erfolgreich in den USA

Während der deutsche Markt derzeit ein wenig schrumpft, sind die deutschen Hersteller international weiter recht erfolgreich. Laut VDA wurde seit Jahresbeginn 692.700 deutsche Autos der Kategorie „Light Vehicles“ in den USA verkauft, ein Zuwachs von 14 Prozent. Light Vehicles sind das amerikanische Pendant zu den Pkws, umfassen allerdings die US-typischen großen Pick-ups oder „Trucks“, die in Europa unüblich sind. Laut VDA wachsen die deutschen Hersteller in den USA „schneller als der Markt“. Bei den Pkws konnten die deutschen Hersteller ihren Marktanteil auf 12 Prozent steigern.

Weil es international recht gut läuft, ist die Produktion deutscher Autos gestiegen. Das gilt selbst für die deutschen Werke, obwohl viele Modelle mittlerweile in den USA, China und an anderen Orten gebaut werden. Von 457.700 gebauten Pkws gingen 342.200 in den Export. Innerhalb Europas läuft das Geschäft zwar bescheiden, doch Wachstumsmärkte wie China und USA können das bisher locker abfangen. (ggo)