Gespräch mit Hans-Joachim Stuck

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Christian Lorenz: Ja, und Sie hätten noch viel mehr Rennen gewinnen können, hat Derek Bell erzählt, wenn Sie nicht so viel für Porsche hätten testen müssen.

Hans-Joachim Stuck: Ja, richtig. Wir mussten damals so viele Dinge mit dem Doppelkupplungsgetriebe PDK ausprobieren. Das hat uns schon viele Siege gekostet.

PDK? 1986?

Ja, ja, ja. Bis es im Straßenwagen kam hat´s da natürlich noch eine Zeit gedauert.

Für Bell war ja der Porsche 962C das absolute Lieblingsauto seiner Karriere. Für Sie auch?

Absolut! Ganz klar, nur der 962C. Da muss ich kein bissl überlegen. Das war vom Paket her besser als alles, was es vorher oder nachher gab. Wir waren damals mit dem 962C eine halbe Sekunde schneller als die damalige Formel 1! Da musste alles zusammenpassen.

Ja und in der Gruppe C musste ja sogar auch der Spritverbrauch passen.

Sehen Sie, das finde ich heute an der Formel 1 und den Tourenwagen so schade. Die sollten doch mit diesen Einheitsformeln und technischen Regularien aufhören. Die sollen doch sagen, ein Auto darf soundsoviel Leistung haben, soundsoviel verbrauchen und von mir aus soundsoviel Mindestgewicht haben. Fertig, aus. Dann kann einer z. B. einen Vierzylinder-Turbo machen, der andere nen 8-, 10- oder 12-Zylinder-Sauger, der nächste einen Vollhybrid und wieder ein anderer einen Hochleistungsdiesel. Das wär's doch, oder? Das wär doch wieder geiler Motorsport, oder? (chlo)