Marathon-Sprinter

Kawasaki überarbeitet die Z 1000 SX

Die Kawasaki Z 1000 SX ist einer der wenigen Sporttourer, der diese Bezeichnung auch verdient hat. Die Maschine kann auf langer Tour genauso überzeugen wie auf der Rennstrecke. Für den Jahrgang 2017 wurde die Doppelbegabung akribisch überarbeitet

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  • iga
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Einer der wenigen Sporttourer, der diese Bezeichnung auch verdient hat ist die Kawasaki Z 1000 SX. Die Maschine kann auf langer Tour genauso überzeugen wie auf der Rennstrecke. Für den Jahrgang 2017 wurde das Universalgenie akribisch überarbeitet.

Eigentlich lassen sich Motorräder klar in die Kategorien „Sportler“ und „Tourer“ einstufen. Die einen sind mit hoher Spitzenleistung im hochgezüchteten Motor kompromisslos für die Rennstrecke konzipiert und bieten mit einem knüppelharten Fahrwerk und einer nach vorn gespannten Sitzposition weder Komfort noch Transportmöglichkeiten für Gepäck. Auf der anderen Seite stehen die Reisemotorräder mit weichem Fahrwerk für eine bequeme Beförderung, aufrechter Haltung des Fahrers und Beifahrers, großzügigen Sitzgelegenheiten und selbstverständlich Koffern.

Rühmliche Ausnahme

Dazwischen positionieren sich noch die sogenannten Sporttourer. Sie müssten per definitionem die Quadratur des Kreises vollbringen. Die Entwickler sehen sich in der Fahrzeugklasse gezwungen, meist schale Kompromisse einzugehen. Dabei kommen dann entweder Tourer heraus, die optisch auf sportlich machen, aber bei flotter Fahrweise wegen ihres hohen Gewichts und eines unhandlichen Fahrwerks nur für Frust sorgen. Oder es handelt sich um ein gedrosseltes Renntriebwerk aus einem 1000er-Superbike, das trotzdem immer noch nach hohen Drehzahlen giert und sich sehr unharmonisch fährt, da es an Durchzug fehlt – insbesondere, wenn Gepäck ins Spiel kommt. Doch es gibt einige wenige rühmliche Ausnahmen, bei der der Spagat zwischen Sportler und Tourer tatsächlich geglückt ist. Eine davon ist die Kawasaki Z 1000 SX.

Der Sporttourer von Kawasaki geht bereits in die dritte Generation. Dabei sind die Unterschiede zur Vorgängerin äußerlich marginal. Es gab dezente Designretuschen an der minimal breiteren Vollverkleidung, sie ist jetzt nicht mehr ganz so wild zerklüftet, wirkt etwas flächiger und die Front läuft spitzer zu. Die Scheinwerfer sind einen Hauch schmaler und die integrierten vorderen Blinker erhielten – ebenso wie die hinten angeschraubten – eine andere Form. Die Scheibe wuchs um 15 mm in die Höhe und der Sitz geringfügig in die Breite. Im Cockpit findet sich jetzt ein Display mit noch mehr Informationen. Die beiden fast dreieckigen Doppelrohr-Endschalldämpfer bleiben gewöhnungsbedürftig, haben aber einen netten Sound. Wenn nicht beide Jahrgänge nebeneinander stehen, tut man sich schwer, die Neue auf Anhieb zu identifizieren.

Nicht künstlich eingebremst

Das Erfolgsrezept der Z 1000 SX? Mächtig Power in einem stabilen Fahrwerk. Dabei genießt sie den unschätzbaren Vorteil, dass sie keinen künstlich gedrosselten 1000er-Motor aus einem hyperstarken Superbike übernehmen musste. Die Kawasaki-Ingenieure planten vom Start weg mit 1043 Kubikzentimeter Hubraum und das Drehmoment war ihnen wichtiger als eine maximale Leistungsausbeute. Dabei sind 142 PS bei 10.000/min durchaus nicht wenig, doch sind für einen Sporttourer die 111 Newtonmeter bei 7300/min viel wichtiger.