Ene Probefahrt im runderneuerten Kia Sorento 2,2 CRDi

Streben nach Image

Nach nur fünf Jahren präsentiert Kia einen neuen Sorento. Eine erste Probefahrt zeigt, dass Kia gegenüber dem Vorgänger ein noch bessere Auto gelungen ist. Doch für den Erfolg in Europa fehlt noch immer ein Kriterium

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Kia 14 Bilder
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Von
  • Patrick Broich
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Barcelona, 21. Januar 2015 – Wer auf der Suche nach einem gehobenen SUV ist, findet in der Premium-Liga zahlreiche Angebote – BMW X5, Mercedes M-Klasse und Volvo XC90 sind übliche Vertreter. Doch Budget-Lösungen lassen sich nur schwer aufspüren. Kia bietet mit dem Sorento bereits seit 2002 eine günstige Alternative. Allerdings ist der Koreaner im Vergleich zu den genannten Wettbewerbern eher eine Randerscheinung. Dies liegt weniger an seinen Qualitäten als vielmehr am Nicht-Premium-Image. Eine erste Probefahrt zeigt, dass Menschen, die auf Prestige verzichten können, bei mit dem Sorento ein sehr gutes Auto bekommen.

Gestreckt

Nach der zweiten Generation, die seit 2010 auf dem Markt ist, wird ab März mit dem neuen Sorento um Kundschaft geworben. Kia verbessert das mindestens 34.990 Euro teure SUV gegenüber dem alles andere als schlechten Vorgänger noch einmal deutlich. Mehr Auto, mehr Raum – so lautet das schlichte Rezept, und daher streckt Kia seinen dritten Sorento um rund zehn Zentimeter. Der Radstand wächst immerhin um acht Zentimeter, was in diesem Fall zu mehr Platz im Fond führt. Die im Vergleich zum Vorgänger leicht abgesenkte Dachlinie soll den Sorento, der auf vielen Märkte weltweit überzeugen muss, etwas drahtiger auf der Straße stehen lassen – Einbußen in der Kopffreiheit sind dank einer etwas tieferen Sitzposition nicht zu befürchten.

Bereits bei der ersten Tuchfühlung lässt sich erahnen: Hier kann man gut und auch gerne ein paar Hundert Kilometer verbringen. Die komfortablen Polster nehmen den Passagier fürsorglich auf und müssen den Vergleich mit dem Wettbewerb keineswegs scheuen – auch in einem BMW X5 sitzt es sich nicht besser. Die Passagiere vorn bekommen sogar klimatisierte Sitze, im Fond sind sie beheizt. Mit stilsicher gezeichneter Innenarchitektur und ausgesprochen gut verarbeiteten Materialien sammelt der Sorento Sympathien. Sowohl haptisch als auch optisch überzeugt der Allrounder, von billiger Anmutung keine Spur.

Nur mit der Anzahl der Knöpfe hat es Kia etwas übertrieben. Wer sich in dieser Fülle an Tasten erstmals zurechtfinden muss, wird die eine oder andere Lektion lernen müssen. Immerhin lässt sich das Bedienschema leicht erfassen – ein paar Mal Trial und Error wird es schon richten, die Gebrauchsanweisung kann also meistens im Handschuhfach bleiben. Clevere Detaillösungen machen den Sorento zum praktischen Begleiter im Alltag. So wurde das aufpreispflichtige, schlüssellose Schließsystem um eine interessante Funktion erweitert. Bleibt man mit der Fernbedienung kurz vor der Heckklappe stehen, piepst es, und der Deckel fährt elektrisch hoch.