Das Motorrad der Zukunft

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Denn Gas aufreißen beim Steckenbleiben bringt gar nichts. Stattdessen muss der Fahrer beherzt Gewicht aufs Hinterrad bringen und die dabei fest zugreifenden Affenfinger sofort anfahrend ausnutzen. Anfangs schwer zu glauben, aber das funktioniert fast jedes Mal. Und wo die Affenfinger überall noch greifen, fasziniert mich immer noch ungemein. Wir sind Steigungen hochgefahren, die die meisten von uns zu Fuß nicht gegangen wären, und wir haben dabei weniger Spuren hinterlassen, als hätten wir es zu Fuß getan.

Dazu kommt, dass die Jesus School of Endurofahring ihre Gefahren in Trial-Gelände hat. Denn betend und mit Schwung eine Kante hochzufahren heißt, oben meistens mit signifikanten Resten ebendiesen Schwungs anzukommen. Wenn auf der anderen Seite der Abhang lauert, der Weg aber auf dem Felsen orthogonal abzweigt, wird der Jesus-Stil-Fahrer mindestens ein zweites Stoßgebet brauchen. Das sehr langsame, technische Fahren im Trial kennt solche Gefahren dagegen nicht. Die Rate schwerer Verletzungen liegt entsprechend niedrig. Vielleicht ist es auch deshalb unter Damen viel beliebter als der restliche motorisierte Zweiradsport. Ganz sicher taugt es deswegen alten Herren so gut.

Alte Herren und ihre Geschwindigkeiten

Mir fällt tatsächlich kein Grund ein, warum alte Herren in so einem Gelände eine Enduro haben wollen könnten statt einen Trialer. Selbst auf den Feldwegen, auf denen selbst ein Auto fahren kann, reicht sie, denn der Topspeed der Honda-Montesa liegt ja auch bei über 80 km/h. Ich habe noch nie einen alten Herren auf einem dieser gigantomanischen Altherren-Tourer wie BMW R 1200 GS oder Honda Croissanttourer gesehen, die auf Feldwegen nennenswert schneller als Jogging-Tempo fuhren, obwohl diese Schiffe alle über 200 km/h schaffen.