Das Motorrad der Zukunft

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Auf Jordis Grundstück liegt die zu erwartende durchschnittliche Geschwindigkeit einer BMW R 1200 GS Adventure mit einem durchschnittlichen alten Herren als Fahrer im Gelände bei rund 0 km/h. So eine Maschine wäre weniger ein Fahrzeug als vielmehr ein schönes Hindernis, an dem die Trial-Jugend eine Sektion trainieren könnte: übers Windschild anfahren, um den abstehenden Zylinder kurven, auf den obenliegenden Koffer springen, dort drehen und zurück.

Natürlich gibt es Einsatzgebiete für Enduros, in denen der Trialer zäh wäre. Australisches Outback queren. Erzberg-Gerade. Alles mit Speed, aber dennoch losem Grund halt. Doch für alte Herren, die gelegentlich durch richtiges Gelände wandern möchten, gibt es in meiner bisherigen Erfahrung nichts Besseres als eine Trial-Maschine. Ich glaube sogar, dass diese Art von Fahrurlaub eine aussichtsreichere Zukunft hat als das Endurofahren. In einem Naturschutzgebiet wird es wahrscheinlich nicht lange geduldet werden, wenn eine im Hang hängende Enduro ebendiesen bis auf die Ebene abträgt und dabei durchs Tal schreit, dass alle Adlereier gerinnen. Senkrecht-Touren auf elektrischen Trialern dagegen sind überall möglich, wo Klettern erlaubt ist und hinterlassen weniger Spuren. Nicht einmal das ewige Thema Akku ist eines, denn viel länger als die zwei, drei Stunden des Akkus halten alte Herren sowieso nicht ohne Pause durch. Ich glaube sogar, dass der erste Hersteller einer elektrischen Trial-Maschine für Erwachsene (Electric Motion) das begriffen hat, denn er legt seiner Maschine das Altherren-Zugeständnis schlechthin bei: eine Sitzbank. (cgl)