Klassenbester? Volvo V70 T6 AWD im Test

Seite 4: Klassenbester? Volvo V70 T6 AWD im Test

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Schneller Traktionsspezialist

Den starken und kultivierten T6 gibt es allein in Kombination mit einer adaptiven Sechsgang-Automatik und dem permanenten Allradantrieb AWD. Die Kraftverteilung via Haldex-Kupplung auf beide Achsen hat einen entscheidenden Vorteil: Trotz seiner früh zu Verfügung stehenden 400 Newtonmeter Drehmoment setzt der Wagen den Gasbefehl stets sauber in Vortrieb um. Das serienmäßige System Instant Torque sorgt zudem dafür, dass die Räder bereits im Stand beim Tritt aufs Gaspedal umgehend mit ordentlich Drehmoment versorgt werden. Trotz seiner Antrittsstärke nerven – zumindest auf trockenem Asphalt – weder ein Zerren an der Lenkung noch durchdrehende Räder. So schafft der Lustlaster in lediglich 7,2 Sekunden den 100-km/h-Sprint und wird maximal 245 km/h schnell. Die guten Fahrleistungen werden begleitet von einer sportlich sonoren Akustik aus zwei ovalen Auspuffrohren.

Etwas durstig
Hinsichtlich der Fahrleistungen bewegt sich der V70 T6 auf etwa gleichem Niveau wie seine ähnlich stark motorisierten Mitbewerber deutscher Provenienz. Jedoch ist der Verbrauch des muskulösen Schweden im Vergleich zu diesen Kombis höher: Volvo gibt den durchschnittlichen Spritkonsum mit 11,2 Litern auf 100 Kilometer an. Laut Bordcomputer haben wir auf unserer Testfahrt 13,4 Liter verbraucht. Das ist wahrlich kein Ruhmesblatt für den Kombi. Zum Vergleich: Der zum Frühjahr 2007 überarbeitete BMW 530xi Touring begnügt sich dank einiger Spritspartricks mit nur 8,4 Litern auf 100 Kilometer. Das sind beinahe drei Liter weniger bei nahezu identischen Fahrleistungen. Mit Blick auf die CO2-Debatte und die steigenden Spritpreise ist der V70 also eine wenig beeindruckende Neuerscheinung.

Automatik könnte schneller schalten
Auch mit seiner adaptiven Automatik kann der Volvo keinen Vorteil herausfahren. Trotz des insgesamt dynamischen Naturells dürfte das Getriebe beim Gangwechsel noch spontaner agieren. Gelegentlich störte bei Gasbefehlen zudem hektisches Rauf- und Runterschalten. Immerhin schaltet die Automatik sanft. Doch einer 7G-Tronic von Mercedes oder der Tiptronic von Audi kann dieses Getriebe wohl nicht das Wasser reichen.