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Optisch ist sie nicht von der 675er zu unterscheiden – außer am Schriftzug. Was nicht weiter verwunderlich ist, da die Ingenieure einfach dem Motor eine Kurbelwelle mit etwas mehr Hub, andere Kolben und Pleuel sowie eine Anti-Hopping-Kupplung und dem Fahrwerk eine kräftigere vordere Bremse spendierten. Ansonsten stimmen die Daten überein. Auch bei der 800er rotiert die Kurbelwelle gegenläufig, um das Handling zu verbessern.

Vielversprechende Eckdaten

Die nackten Zahlen lassen eine interessante Konstellation vermuten: 148 PS bei 13.000/min und 88 Nm Drehmoment bei 10.600/min, als Trockengewicht gibt MV Agusta 173 Kilo an. Da die 675er vollgetankt 193 Kilo auf die Waage bringt, dürfte die 800er etwa auf den selben Wert kommen und somit ein schlankes Leistungsgewicht von 1,3 Kilo pro PS offerieren. Dazu kommt noch eine auf Handlichkeit getrimmte Fahrwerksgeometrie: ein Lenkkopfwinkel von 66 Grad, 99 Millimeter Nachlauf und ein Radstand von 1380 mm.

Elektronische Hilfestellung gibt die elegante Italienerin dabei auch noch. Die Traktionskontrolle lässt sich in acht Stufen einstellen, von Stufe 8: „Fahren wie auf Schienen“ bis 1: „Driften wie ein Weltmeister“. Dazu kommen noch vier Motormappings und natürlich das Ride-by-wire-System, bei dem die Drosselklappen elektronisch angesteuert werden. Genau da lag der Schwachpunkt der 675er. Sie ging sehr ruppig und mit Verzögerung ans Gas. Beim Schließen des Griffs lieferte sie hingegen noch einen Wimpernschlag lang weiter Gas. Das machte Kurvenfahrten schwierig und nervte auf Dauer mächtig.

Kraftkur

Die Übung beherrscht die 800er schon deutlich besser, wenn auch immer noch nicht optimal. Man schaltet freiwillig das Motormapping von „Sport“ auf „Normal“, weil die Gasannahme dann etwas sanfter ausfällt.

Auf der Landstraße spielt die „Große“ ihren Hubraumvorteil aus. Schon bei moderaten Drehzahlen schiebt sie kräftig voran. Kein hektisches Geschalte in einem Getriebe, das eher zur groben Sorte gehört. Manchmal muss der Gang beim Hochschalten mit Nachdruck eingelegt werden. Die F3 800 ist schnell. Sehr schnell sogar.