Die Ducati 1199 Panigale bekommt die kleinere Variante 899 – etwa das bessere Motorrad?

Kleine Schwester

Die schöne, kapriziöse Primadonna Ducati 1199 Panigale sonnt sich in der Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit und muss feststellen, dass sie von ihrer kleinen Schwester ausgestochen werden könnte. Kann ihr die 889 Panigale am Ende wirklich um die Ohren fahren? Es wird jedenfalls knapp

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Von
  • Ingo Gach
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München, 19. September 2013 – Es ist wie in einem Hollywood-Drama: Die schöne, kapriziöse Primadonna sonnt sich in der Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit und muss auf einmal feststellen, dass sie von ihrer kleinen Schwester ausgestochen wird. Gleiches könnte der Ducati 1199 Panigale drohen. Ihr wurde in Bologna eine kleinere Variante zur Seite gestellt, die 899 Panigale. Wobei knapp 900 Kubikzentimeter Hubraum eigentlich nicht wirklich „klein“ sind. Schließlich ist es noch gar nicht lange her, dass die Superbikes von Ducati unter einem Liter Hubraum hatten und dennoch reihenweise WM-Titel einfuhren. Nun bezeichnet der Ducati-Pressetext die Panigale 899 ganz offiziell als „Super-Mittelklasse“. Das darf aber auf keinen Fall mit Mittelmäßigkeit fehlinterpretiert werden.

MotoGP-Technik

Äußerlich unterscheiden sich die zwei Panigales auf den ersten Blick kaum. Beide haben dieselbe aggressiv geschnittene Verkleidung, böse Scheinwerferaugen, den schmalen Tank, das winzige Heck und natürlich das Alu-Monocoque, auf das Ducati besonders stolz ist. Es soll glatte fünf Kilo Gewicht sparen, weil es den Motor als tragendes Teil integriert – und vor allem bietet das sonst kein anderer Hersteller. Stammt direkt aus dem MotoGP-Bike. Dass hauptsächlich das Monocoque die Schuld daran tragen soll, dass Ducati seit Jahren in der MotoGP-WM hinterherfährt und sogar ein Valentino Rossi darüber verzweifelte, darf nicht überbewertet werden. 99,9 Prozent aller Motorradfahrer dürften bei einer Probefahrt keine Nachteile wegen des Monocoques registrieren.

Der kleine Unterschied

Nur dem Experten wird an der 899 auf Anhieb die Zweiarmschwinge auffallen. Die schöne, aber auch schwere und teure einarmige Schwinge der 1199 fand hier wohl aus Kostengründen keine Verwendung. Das sollte zukünftige 899-Besitzer nicht stören, eher im Gegenteil, denn die zweiarmige Schwinge wiegt weniger, und dass bei der Einarmschwinge der Radwechsel rascher von statten geht, dürfte wohl auch niemanden in Gewissenskonflikte stürzen. Die meisten Ducatisti werden den Reifenwechsel ohnehin dem Fachmann überlassen.