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Selberbastler

Es gibt eine kategorisch lohnende Modifikation an der SV: beim nächsten Reifenwechsel bessere aufziehen. An Sportreifen funktioniert der Michelin Pilot Power auf der Straße sehr gut, und da er mittlerweile in die Jahre gekommen ist, stimmt auch der Preis. Wer mehr Laufleistung, Nass- und Kaltgrip von seinem Reifen möchte, kann Metzeler Z8 Interact, Michlin Pilot Road II und III, Pirelli Angel ST und GT oder Dunlop RoadSmart probieren. Diese Reifen kombinieren eine tourensportliche Gummimischung mit handlinggünstig angespitzten Karkasskonturen. Wie bei allen Modifikationen gilt auch beim Reifen: Wenn es am richtigen Werkzeug und Sachverstand fehlt, besser nicht selber basteln, sondern dort machen lassen, wo keine Bastler arbeiten, sondern Schrauber. Ansonsten ist das Original-Suzuki-Werkstattbuch eine lohnende Investition. Es ist besser als alle Werkstattbücher Dritter, die ich kenne, und wenn man den japanisch ausführlichen, exakten Beschreibungen genau folgt, wird die SV lange leben.

Die Erfahrungen dieses Textes sind zum größten Teil meine eigenen, denn wir haben vor zwei Jahren eine SV 650 S für die Frau gekauft. Das Fahrzeug wird seitdem als Alltags-Pendelfahrzeug bewegt, bei jedem Wetter, bei jeder Temperatur, an fünf bis sechs Tagen die Woche. Nach dem stückweisen Rückbau diverser Basteleien der Vorbesitzer war das Motorrad japanisch zuverlässig. Sie hat in dieser Zeit eine neue Batterie, einen neuen Regler, einen neuen Choke-Zug, ein neues (gebrauchtes) Zündschloss, neue Zündkerzen, neue Bremsflüssigkeit, neue Reifen und zwei Mal neues Öl bekommen. Der Kilometerstand ist bei rund 65.000, der Motor läuft trotz des täglichen Pendelbetriebs einwandfrei.

Der einzige wirkliche Schwachpunkt für mich sind die Vergaser. Im Winter startet sie eher zäh. Ich würde mir daher für ein Alltags-Ganzjahresmotorrad das wünschen, was Suzuki für die Großbritannien-Baureihen (E-02) montierte: eine elektrische Schwimmerkammerbeheizung. Damit startet die SV bei jeder Witterung gut. Behelfen kann man sich als deutscher Kradist mit der russischen Methode: heißes Wasser mit der Gießkanne über die Schwimmerkammern gießen. Ansonsten ist die in jeder Hinsicht lohnendste Investition bei einer SV die in Treibstoff. (cgl)