Königsklassen-Tiger

Inhaltsverzeichnis

Links davon wird über zwei Knöpfe das Menü im digitalen Display gesteuert wird. Zwischen zwei verschiedenen Tripmastern kann hin und her gesprungen werden, die u. a. die Restreichweite, Zeit, Durchschnittsverbrauch, aktuellen Verbrauch, Durchschnittstempo und zurückgelegte Distanz anzeigen. Außerdem lässt sich die Lufttemperatur abrufen und im Modus „Setup“ können die elektronischen Helfer wie z. B. ABS und Traktionskontrolle eingestellt werden. Wir sind noch nicht fertig mit der Einführung, denn auf der rechten Lenkerseite kann der serienmäßige (!) Tempomat justiert werden. Langweile kommt auf der Explorer garantiert nie auf.

Mit Nachdruck in die Schräglage

Erst einmal in Fahrt verwöhnt der große Dreizylinder mit ruhiger Kraft. Der Kardan arbeitet ruckfrei und erspart einem lästige Wartungsarbeiten. Der in der Neigung fünffach einstellbare Windschild hält die Wetterunbilden weitestgehend von Fahrer ab, erst bei hohen Geschwindigkeiten zerren Luftwirbel am Helm. Für ihre Größe lässt sich die Explorer XC erfreulich gut durch Kurven scheuchen, wobei sie mit Nachruck in Schräglage gebracht werden will. In weiten Radien fühlt sich die große Reiseenduro wohler als in engen Kehren.

Natürlich erwartet man an einer Abenteuer-Variante für Fernreisende einen größeren Tank. Der wurde jedoch unverändert von der Basis-Explorer übernommen. Sicher formschön und mit angenehm schmalen Knieschluss, aber eben nur 20 Liter Fassungsvermögen. Der Bordcomputer vermeldet einen Durchschnittsverbrauch von 5,6 Litern, was eine theoretische Reichweite von 357 km ergibt. Für Mitteleuropa völlig ausreichend, aber nichts für die nächste Saharadurchquerung.

Preisfrage

Den Preis der Explorer XC nach oben zu schrauben ist dank der Sonderzubehör-Liste kein Problem. Vom kompletten Gepäcksystem über Topcase und Tankrucksack, eine Auswahl an Sitzpolstern (sogar beheizte!), Reifenluftdruckkontrolle, diversen Protektoren und höherem Windschild erscheint uns vor allem der Arrows-Auspuff aus Titan und Carbon begehrenswert. Nicht nur, weil er 2,3 Kilogramm leichter und angeblich 3 PS mehr Leistung hat, sondern vor allem, weil der Serienauspuff wie ein aufgepumpter Dudelsack aussieht. Wer auf alle Extras verzichtet, bekommt die Tiger Explorer XC für 14.950 Euro und damit schon in Grundausstattung ein ausgereiftes Motorrad, das sich nicht nur in der Königsklasse der Reiseenduros wacker schlägt, sondern auch auf staubigen Pisten eine gute Figur abgibt. (fpi)