Kraftprobe im Mercedes SLK 250 CDI

Inhaltsverzeichnis

Mit Vollgas vorbei

Aber am schönsten ist es ohnehin auf Landstraßen. Lkws werden plötzlich zum willkommenen Anlass, lustvoll vorbeizuziehen. Der CDI reagiert mit einer Brutalität, die man 204 PS beim Umgang mit 1590 Kilogramm gar nicht zutraut. Der offizielle Beschleunigungswert von 6,7 Sekunden auf 100 km/h drückt nur unzureichend aus, wie sich der 204 PS starke Dieselmotor im SLK anfühlt. Die 7G-Tronic mag wie ein Stilbruch wirken, ist es aber nicht. Wer sich unbedingt selber verschalten will, kann den SLK CDI auch mit Sechsgang-Handschaltgetriebe bestellen, das spart etwas Geld, schärft aber nicht das Konzept.

Sparsam sportlich

Der Diesel-SLK kann sehr sparsam bewegt werden, wobei der Normverbrauch von 4,9 Liter Diesel dem Zweck dieses Autos nicht gerecht wird. Im Wechsel zwischen Hinterherschleichen und saftigen Überholmanövern auf den kurvigen Schwarzwaldstraßen kam ich auf einen Durchschnittsverbrauch von sechs Litern, auch nicht übel. Man kann es richtig krachen lassen, ohne dass die Rechnung allzu hoch ausfällt. Der SLK CDI erinnert mich ein wenig an einen Restaurantbesuch in Tübingen vor einigen Jahren, als ein Gast beim Verlassen sagte: "Des hat super gschmeckt – un günschtig war´s au noo!"

Der SLK CDI ist ein herrliches Fahrerauto, solange man sich auf Landstraßen aufhält. In der Stadt wirkt er zwangsversetzt und auch Flanieren vor der Eisdiele ist eigentlich nicht sein Ding. Aber wenn es schon sein muss: Vorher ein paar Kilometer über das Land wetzen, damit das Lächeln sitzt und der Diesel nicht ganz so ruppig den Auftritt vermasselt. (imp)