Kurzes Glück

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So schiebt der Sportwagen mit ungeheurer Wucht voran. Der Motor dreht bis 9000/min hoch, erst dann knallt das Doppelkupplungsgetriebe den nächsten Gang rein. Mit einem manuellen Schaltgetriebe ist der neue GT3 übrigens nicht mehr zu haben, das adaptierte PDK wechselt die sieben Gänge je nach Bedarf zügig, zackig oder sogar binnen Millisekunden. Manuelles Schalten ist über Wippen am dicken Volant möglich.

Die Lenkung setzt Befehle so gnadenlos direkt um, wie man es sich für die Rennstrecke nur wünschen kann, doch im Alltag kostet es manchmal Mühe, den Wagen sauber in der Spur zu halten. Jede noch so kleine Bewegung am Lenkrad ändert die Fahrtrichtung. Dass der 911 GT3 alles so viel unmittelbarer und brachialer umsetzt als der Carrera S, verwundert kaum, doch er geht auch deutlich kompromissloser zu Werke als der im Vergleich dazu beinahe komfortable 911 Turbo. Das GT3-Fahrwerk bietet zwei unterschiedliche Einstellungen, das Ergebnis variiert zwischen sehr hart und einem Modus, der die Federung scheinbar ausschaltet. Zu empfehlen ist das aber wirklich nur auf sehr ebenen Straßen. Die breiten, serienmäßigen 20-Zöller tun ihr Übriges. Jede Querrille und jeder Gullideckel sind zu spüren, es bleibt ein kümmerlicher Rest von Federung.

Erwartungsgemäß: teuer

Die nur der Länge nach verstellbaren Schalensitze bieten passgenaue Form und perfekten Seitenhalt. Ganz rausgeflogen ist die Rückbank, die im 911 vermutlich ohnehin kaum einer nutzt. Der GT3 kostet mindestens 137.303 Euro. Alle wichtigen Dinge sind serienmäßig, was natürlich nicht heißt, dass der Käufer sich nicht noch weiter austoben könnte. Navi, Soundsystem oder auch Kleinigkeiten wie die beleuchteten Türeinstiegsblenden aus Carbon für immerhin 1011,50 Euro können den Gesamtpreis nochmals deutlich anheben. (imp)