Tesla will Netz von Akkuwechsel- und Schnellladestationen in den USA und Kanada bauen

Ladungs-Wechsel

Außer einem Netz von Super-Schnellladestationen will Tesla nun auch Relaisstationen für einen Akku-Tausch anbieten. Auch der Exklusiv-Anbieter von Elektroautos kämpft gegen die Reichweitenangst und ist damit möglicherweise erfolgreicher als das jüngst untergegangene Konsortium "Better Place"

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  • Florian Pillau
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München, 24. Juni 2013 – In seinem geplanten Netz von Super-Schnellladestationen will Tesla nun auch Relaisstationen für einen Akku-Tausch anbieten. Neu ist die Idee nicht, sie ist sogar gerade erst gescheitert: Im Mai musste Better Place Konkurs anmelden, weil sich sein Batteriewechselsystem nicht gerechnet hat. Ihren Charme hat diese Idee gleichwohl nicht eingebüßt, denn auch der Anbieter exklusiver Elektroautos Tesla kämpft gegen die Reichweitenangst (potenzieller) Kunden. Möglicherweise ist Tesla als amerikanischer Hersteller von Edel-Elektroautos bei einer Infrastruktur für seine eigenen Autos erfolgreicher als das israelische Unternehmen, das Stationen für verschiedene Autos in Israel, Dänemark, Australien und zuletzt auch noch China bauen wollte.

Andere Voraussetzungen als bei Better Place

Der streitbare Firmengründer Elon Musk zeigt vor Publikum, dass das Volltanken eines Audi A8 noch nicht beendet ist, während der Tesla Model S bereits mit automatisch gewechseltem Akku und bis zu 370 Kilometer Reichweite wieder auf die Straße rollt. Der Wechsel der 544 kg schweren Batterie war nach 90 Sekunden vorbei, der Fahrer des Elektroautos musste dazu nicht einmal aussteigen. Das soll auch in Zukunft so bleiben, denn die etwa 60 Euro für diese Dienstleistung sollen automatisch via Kreditkarte vom Konto abgebucht werden sowie der Akku am Tesla gewechselt ist.

Tesla möchte diese Dienstleistung parallel zum kostenlosen Schnellladen an seinen Stationen bereithalten. Den Aufpreis zum 45-minütigen Nachladen rechtfertigt Tesla mit der Geschwindigkeit, aber auch mit der Kapazität: Beim Schnellladen kann die Batterie aus technischen Gründen lediglich zu etwa 50 Prozent gefüllt werden, während eingewechselte Akkus 100 Prozent ihrer Kapazität zur Verfügung stellen.