Mercedes-AMG C 63 mit aufgeladenem V8

Frischer Druck

Während BMW im neuesten M3/M4 auf einen Reihen-Sechszylinder setzt, der sich die Basis mit dem 335i teilt, leistet sich Mercedes in diesem schmalen Segment noch echten Luxus. Der neue C 63 bekommt einen aufgeladenen Achtzylinder, der künftig in zwei Leistungsstufen angeboten wird

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So sieht er aus, der neue Mercedes-AMG C 63 25 Bilder
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Von
  • Martin Franz
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Affalterbach, 24. September 2014 – Während BMW im neuesten M3/M4 auf einen Reihen-Sechszylinder setzt, der sich die Basis mit dem 335i teilt, leistet sich Mercedes in diesem schmalen Segment noch echten Luxus. Der neue C 63 bekommt einen aufgeladenen Achtzylinder, der künftig in zwei Leistungsstufen angeboten wird.

Vier Sekunden

Der kräftige C-Klasse-Ableger wird künftig mit 476 PS (C 63) und mit 510 PS (C 63 S) angeboten. Das maximale Drehmoment von 650 bzw. 700 Nm liegt bei beiden zwischen 1750 und 4500/min an. Der C 63 S schafft den Sprint aus dem Stand auf Tempo 100 in minimal vier Sekunden, der C 63 braucht mindestens 4,1. Das T-Modell ist jeweils 0,1 Sekunden langsamer. Bei 250 km/h ist Schluss, wobei AMG eventuell gegen Aufpreis mehr bieten wird. Die Schaltarbeit übernimmt eine überarbeitete Variante der Speedshift-MCT-Siebengang-Sportautomatik, die noch schneller als im Vorgänger sein soll.

Nun unter Druck

Im Vorgänger war noch ein frei saugender Achtzylinder eingebaut, der 6208 cm3 Hubraum hatte. Für die aktuelle Ausgabe wurde der V8 mehr als zwei Liter kleiner. Diesen Verlust soll eine Biturbo-Aufladung überkompensieren. Die beiden Lader hat Mercedes nicht außen an die Zylinderbänke geschraubt, sondern zwischen den Zylindern. Mercedes verspricht sich davon eine kompakte Bauweise, ein optimales Ansprechverhalten und geringe Abgasemissionen. Die strahlgeführte Direkteinspritzung erfolgt über Piezo-Injektoren, die Gemischbildung ist grundsätzlich homogen.

Die Einhaltung der Euro-6-Norm ist bei einem neuen Auto keine besondere Erwähnung mehr wert, schließlich müssen die ab dem kommenden Jahr alle erstmals zugelassenen Autos einhalten. Der Motor soll auch schon die ab 2016 geltenden Grenzen für den Partikelausstoß unterbieten.

Nicht erleichtert

Beim Leergewicht nutzt Mercedes einen Trick, der gerade in Mode kommt: Das Leergewicht wird einfach ohne Fahrer und Gepäck angegeben. So konnte schon Skoda den neuen Basis-Fabia auf knapp unter eine Tonne bringen. Wir haben uns die technischen Daten des C 63 AMG aus dem Jahr 2007 zum Vergleich herangezogen. Mercedes nennt für die neue Limousine C 63 1640 kg, für den C 63 S 1655. Fairerweise werden die korrekten Werte mit Fahrer und Gepäck ebenfalls erwähnt: 1715 bzw. 1730 Kilogramm. Der alte C 63 AMG wog 1730 Kilogramm – inklusive Fahrer und Gepäck. Die Rechnung von Mercedes, dass viele von einer Gewichtsreduzierung von 75 Kilogramm schreiben werden, dürfte wohl aufgehen. Den Verbrauch im NEFZ gibt Mercedes mit 8,2 Litern für die Limousine an, das T-Modell soll 8,4 Liter verbrauchen. In der Praxis dürften eher Werte über zehn Liter normal sein.