Mercedes C 63 AMG im Fahrbericht

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Ich gebe Gas und die Endrohre röhren vergnüglich. Den Schub spüre ich im Rücken, sehe ihn aber noch viel stärker an der entfesselt nach oben eilenden Tachonadel. Außerhalb der Rennstrecke mimt der Motor den kräftigen, aber wohl erzogenen Gentleman, auf der Piste gibt er hemmungslose Urlaute von sich. Und der Sound lässt sich per Getriebeeinstellung weiter verfeinern: Über die oben beschriebenen Einstellungen C, S und S+ geht das Schalten immer schneller, wobei harte Ruckler ausbleiben. Wer dann die Stufe M bemüht und in die Schaltpaddles greift, hat die Kontrolle über das Orchester. Und beim Runterschalten gluckst ein automatischer Zwischengas-Stoß aus den Auspuffenden.

Schnellschalter

Das siebengängige MCT-Automatikgetriebe (Multi-Clutch Technology) gibt es jetzt auch bei den AMG-Modellen der C-Klasse. Es wird serienmäßig verbaut und soll zum einen beim Spritsparen helfen, zum anderen die Performance verbessern. Dafür wird der klassische Drehmomenten-Wandler durch eine nasse Anfahrkupplung ersetzt. In den Stellungen S und S+ erfolgt die Gasannahme direkter und die Gänge werden höher ausgedreht. Zudem erfolgen die Schaltvorgänge bei S um 25 Prozent schneller als bei C und bei S+ nochmal um 25 Prozent schneller als bei S. In S+ und im manuellen Modus M wird ein Gangwechsel in 100 Millisekunden bewältigt. Und beim Herunterschalten sind Mehrfach-Schaltvorgänge möglich, so wird bei Bedarf beispielsweise direkt vom fünften in den dritten Gang gewechselt. Das MCT konnte uns bisher in jedem Auto überzeugen, auch in die C-Klasse wurde es perfekt integriert.

Gesunder Durst

Das C 63 AMG Coupé bekommt kein Start-Stopp-System, laut Hersteller liegt der Verbrauch im Schnitt bei 12,0 Liter pro 100 Kilometer. Was zunächst trikfreudig klingt, muss in Beziehung zur Leistung von 457 PS gesetzt werden. Wer viel im Stadtverkehr unterwegs ist, wird mit einem Verbrauch von über 20 Liter leben müssen (Herstellerangabe: 18,1 Liter). Die angepeilte Kundschaft wird sich darum wenig Sorgen machen. Und wer das oben bereits erwähnte AMG Performance Package bestellt, bekommt auch noch 30 zusätzliche PS. Dafür werden im Motor die Schmiedekolben, die Pleuel und die Kurbelwelle aus dem 571-PS-Aggregat des Flügeltürers SLS verbaut. Diese leichten Teile führen auch zu noch mehr Drehfreude und der Referenzspurt wird jetzt in 4,3 statt 4,4 Sekunden erledigt – der Verbrauch soll dabei unangetastet bleiben. (imp)