Der Mercedes E 63 AMG S im Fahrbericht

4matisch dramatisch

Die E-Klasse wurde von Mercedes' Haustuner AMG im Zuge der Modellpflege technisch deutlich aufgewertet. Passend zu ihrer abermaligen Leistungssteigerung in der Top-Version erhält sie einen fahrdynamisch transparenten, ehrlichen Allradantrieb. Das leichte Understatement steht ihr weiterhin gut

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Diskreter Dampfhammer: Parallel zum Facelift des E 63 AMG bringt AMG die neue S-Version mit 585 PS. 27 Bilder
Lesezeit: 5 Min.
Von
  • Florian Pillau
Inhaltsverzeichnis

Barcelona (Spanien), 30. April 2013 – Mit der umfangreichen Modellpflege der E-Klasse hat nun auch der E 63 AMG eine geänderte Optik bekommen. Weiterhin setzt man bei AMG auf optische Zurückhaltung bei dramatischen Fahrleistungen. Unsichtbar ist die Mehrleistung gleichwohl nicht: Die drei üppigen Lufteinlässe in der neuen Frontschürze und die "V8-Biturbo"-Schriftzüge am Kotflügel fallen sofort ins Auge. Mit dem "AMG Business-Paket" bekommt man eine dezentere Heckschürze sowie den Entfall von Modellbezeichnung und V8-Schriftzug.

Mit permanentem Allradantrieb

Neu ist der E 63 AMG S. Beim Hineinsetzen erkennt man ihn am Lenkrad mit Leder-Alcantara-Mix und AMG-Wappen in den Kopfstützen. Die Bedienung ist ähnlich funktional wie in einem E 220 CDI, sieht man einmal vom kurzen Getriebewählhebel auf der Mittelkonsole ab. Der 5,5-Liter-V8 brüllt unerwartet aggressiv auf. Im Stand aufs Gaspedal und die Wände der Tiefgarage scheinen zu vibrieren. Im Leerlauf klingt der V8 wie in einem alten Muscle Car. Ähnlich wie damals lautet auch beim E 63 AMG die Devise: Unauffälliges Auto, fetter Motor.

Nur, dass die Technik des E 63 AMG S jedes Muscle Car wie einen tumben Traktor aussehen lässt: Ein echter, permanenter Allradantrieb mit einer fahrdynamisch-asymmetrischen Kraftverteilung von 33 zu 67 Prozent plus Sperrdifferential an der Hinterachse bringt die Leistung unspektakulär und sicher auf die Fahrbahn. Eine zentrale Lamellenkupplung kann bei Bedarf die Kraft im Rahmen von 30 zu 70 Prozent stufenlos zwischen vorn und hinten verteilen. Der permanente Allradantrieb ist fahrdynamisch die ehrlichste und effizienteste Lösung und zudem wirklich sinnvoll, wenn 585 PS auf die Räder wirken, das sind übrigens 28 PS mehr als beim bisherigen AMG Performance Package. Ermöglicht wird der Kraftanstieg unter anderem durch eine Erhöhung des Ladedrucks des Turbos um 0,1 bar auf jetzt 1,0 bar.