Zweiter Sieger

Modellpflege für die Yamaha MT-07

Die Yamaha MT-07 ist seit drei Jahren das zweibestverkaufte Motorrad in Deutschland. Für 2018 hat Yamaha sein Volumenmodell überarbeitet. Die MT-07 wirkt nun optisch harmonischer und verfügt über neu abgestimmte Federelemente und eine verbesserte Sitzbank

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Yamaha MT-07 15 Bilder
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  • iga
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Bei den Motorradverkäufen hierzulande ist es ein wenig wie in der Fußball-Bundesliga: Die Frage ist nicht, wer Deutscher Meister wird, sondern wer Zweiter hinter dem FC Bayern München wird. In der deutschen Zulassungsstatistik dominiert Bayern ebenfalls seit gefühlten Ewigkeiten. Wie festzementiert hält die BMW R 1200 GS ihren Spitzenplatz – spannend ist nur, wer den zweiten Platz belegt. In den letzten drei Jahren war das die Yamaha MT-07.

Das Mittelklasse-Naked-Bike hat sich seit ihrer Vorstellung 2014 einen großen Fankreis erworben, weltweit hat sie sich bisher über 80.000 Mal verkauft. Sie ist leicht, handlich, zuverlässig, ein bisschen futuristisch gezeichnet und noch dazu günstig. Viele Führerscheinneulinge greifen zur Zweizylinder-Yamaha, weil sie sich von 75 PS auf 48 PS drosseln lässt, und trotzdem nur wenig von ihrem Fahrspaß einbüßt. Umgekehrt lässt sich der Motor bei Erwerb des offenen Motorradführerscheins wieder problemlos entdrosseln.

Rund ein Drittel aller MT-07 verlassen gedrosselt den Händler, außerdem ist sie seit drei Jahren das Motorrad mit den meisten weiblichen Käufern in Deutschland. Letztes Jahr lag der Anteil der Frauen unter den MT-07-Käufern bei 22 Prozent. Irgendwas am Design muss wohl bei der Damenwelt einen Nerv treffen, aber ein Kindchen-Schema kann man der eher aggressiven Optik der MT-07 nun wirklich nicht nachsagen.

Designretuschen

Der Verkaufserfolg soll natürlich bleiben, Grund genug für Yamaha, die MT-07 zum Modelljahr 2018 sorgfältig zu überarbeiten. Das Design wirkt nun gefälliger, der vorher plattgedrückt wirkende Scheinwerfer ist etwas fülliger geraten. Die Form des Tanks macht einen bulligeren Eindruck, die seitlichen Lufthutzen sind vorne weiter herunter geführt worden, während die Kühlerverkleidung schlichter daherkommt. Insgesamt erscheint die MT-07 nun nicht mehr so merkwürdig hoch bauend wie die Vorgängerin und rückt optisch näher an die größere Schwester MT-09 heran.

Die Sitzbank reicht an den Flanken deutlich weiter nach vorne und ist nun endlich etwas breiter und dicker gepolstert. Der Sozius bekommt geringfügig mehr Platz, es bleibt aber bei 805 mm Sitzhöhe. Auch am knapp geschnittenen Heck und Rücklicht legten die Designer Hand an, behielten aber das Konzept eines Auslegers für den Kennzeichenträger und die Blinker bei. Die Seitenverkleidungen unter dem Sitz zieren jetzt kleine Flügel – das Superbike YZF-R1 lässt grüßen. Der knappe, frech unter dem Motor hervorlugende Schalldämpfer wurde beibehalten. Vorzeitiges Aufsetzen in Schräglage ist für die MT-07 damit ein Fremdwort.

Motor bleibt – gut so!

Der Motor blieb bei der Renovierung unangetastet. Was bei anderen Motorrädern vielleicht Anlass zu Kritik gäbe wäre, ist bei der MT-07 eine gute Nachricht, denn verbessern lässt sich an dem Reihenzweizylinder wohl nichts. Er produziert immer noch aus 689 cm3 Hubraum muntere 75 PS bei 9000/min und 68 Nm bei 6500/min. Dank des Hubzapfenversatzes von 270 Grad hört sich der Reihenzweizylinder fast wie ein V2-Motor an.