Neues vom Ponyhof

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In nicht einmal zwei Jahren entsteht der Mustang. Vorgestellt wird er am 17. April 1964 auf der Weltausstellung in New York. Die begeisterte Kundschaft rennt den Ford-Händlern die Bude ein, in Texas wird der einzige Mustang im Schaufenster unter 15 potenziellen Käufern versteigert. Der Gewinner übernachtet sicherheitshalber im Auto, bis sein Scheck eingelöst wird. Nicht nur das ist rekordverdächtig: Sagenhafte 418.812 Mustangs verkauft Ford im ersten Jahr. Die Gründe dafür: eine unglaubliche Zahl von Extras und ein günstiger Einstiegspreis.

Vom Pferd zum Schwein

Doch im Laufe der Zeit setzt der Mustang (der in Deutschland aus rechtlichen Gründen T-5 heißt) Speck an. Er wird vom "sehnigen Rennpferd zum pummeligen Schwein", wie sich Iacocca ausdrückt. Die nachfolgenden Generationen werden sparsamer, ziehen aber den Namen Mustang teilweise ins Lächerliche. Erst 2004 kommt die Wende mit einem Modell im Retro-Design. Doch auch diese Linienführung wirkt nun nach zehn Jahren überholt. Höchste Zeit also für das kommende Modell.

Bemerkenswertes geht unter dem geschärften Blech vor sich. Vorbild in Sachen Performance respektive Dynamik waren nach Auskunft der Ingenieure sowohl der Mustang Boss 302 als auch der Porsche 911 und der BMW M3. Mit der bisherigen hinteren Starrachse ein Ding der Unmöglichkeit. Ersetzt wird sie durch eine Einzelradaufhängung an Integrallenkern mit Querstabilisator. Insgesamt soll der Mustang straffer werden. Speziell für den Einsatz in Europa gibt es ein in den USA optionales "Performance Pack" serienmäßig. Größere Kühler für den V8 machen den Mustang fit für die deutsche Autobahn. Ebenfalls inklusive sind 19-Zoll-Alufelgen mit 255er- oder 275er-Bereifung und je nach Variante auch eine Brembo-Bremsanlage. Der Fahrer kann per Knopfdruck diverse Fahrprogramme wählen, die das Ansprechen von Lenkung und Gaspedal sowie den Eingriff des ESP regeln.

Wahlweise Downsizing oder V8

Das ist aber noch nicht alles: Für Europa liefert Ford den Mustang auch mit Vierzylinder aus. Es ist ein 2,3-Liter-Ecoboost-Benziner mit Direkteinspritzung, variabler Ventilsteuerung und Turbo. Geballte Technik für massig Kraft, nämlich 309 PS und 407 Nm maximales Drehmoment zwischen 2500 und 4500 Touren. Der in den USA weiterhin angebotene 3,7-Liter-V6 hat auch 309 PS, aber etwas weniger Drehmoment. Sie finden, unter die Haube eines Mustang gehört ein Achtzylinder? Kein Problem, den bietet Ford auch in Europa an und zwar im GT-Modell. Zu Buche stehen dann fünf Liter Hubraum, 426 PS und 529 Nm. Die dazugehörigen Getriebe haben immer sechs Gänge, wer automatisch schalten lässt, bekommt Schaltwippen hinter dem Lenkrad. Gebaut wird der neue Mustang übrigens wie seine Vorgänger in den USA und soll voraussichtlich Anfang 2015 zu uns kommen. Jetzt muss nur noch der Preis stimmen. Kleiner Tipp an Ford: Der Nissan 370Z kostet mit 328 PS knapp 33.000 Euro. (fpi)