Opel Corsa 1.3 CDTI im Fahrbericht

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Neuss, 27. Januar 2011 – Der Opel Corsa ist ein Klassiker, langjährig bewährt, könnte man auch sagen. Immerhin hat Opel das Modell kräftig überarbeitet, optisch ist der Kleinwagen jetzt wieder auf Höhe mit neueren Entwicklungen wie dem Meriva. Zu den optischen Maßnahmen zählen vor allem die "Adleraugen-Scheinwerfer", ein größerer unterer Lufteinlass und eine aufwendigere Chromspange am Grill. Unter der Haube ist vor allem das Start-Stopp-System neu, zumindest in Verbindung mit dem 95-PS-Diesel. Wir haben den gelifteten Kleinwagen gefahren.

Für den 75-PS-Diesel schon erhältlich

Der Corsa wird bereits seit 1982 angeboten. Nach drei Generationswechseln ist die aktuelle Version des Kleinwagens nun seit 2006 auf dem Markt. Doch der Corsa D ist keineswegs am Ende seines Produktzyklus angekommen: Opel will in den nächsten drei Jahren kontinuierlich Neuheiten nachschieben. Anfang 2010 wurden das Fahrwerk und die Motorenpalette renoviert. Bei den Dieseln wurde damals der stärkere der beiden 1,3-Liter-Motoren von 90 auf 95 PS gebracht. Außerdem wurde ein Start-Stopp-System für die 75-PS-Version des 1.3 CDTI eingeführt, das seither für 300 Euro Aufpreis angeboten wird. Ab sofort gibt es diese Option auch für das 95-PS-Aggregat.

Lohnt sich nur für Viel- und Stadtfahrer

300 Euro klingen nicht viel, doch lohnt sich der Mehrpreis auch finanziell? Das Start-Stopp-System spart laut Hersteller 0,2 Liter Diesel auf 100 Kilometer. Der Normverbrauch sinkt von 3,7 auf 3,5 Liter je 100 Kilometer. Bei einem durchschnittlichen Dieselpreis von 1,34 Euro spart man rund 27 Cent je 100 Kilometer. Mit anderen Worten: Man muss 112.000 Kilometer fahren, um den Mehrpreis wieder hereinzuholen – eine gewaltige Fahrleistung für einen Kleinwagen. Eher rentiert sich der Mehrpreis, wenn man viel in der Stadt unterwegs ist. Denn der innerstädtische Verbrauch sinkt von 4,6 auf 4,2 Liter.

Und wie fährt sich der Spar-Opel in der Praxis? Das Start-Stopp-System funktioniert unauffällig. Der Motor hat und allerdings nicht begeistert. Zunächst fällt das deutliche Knattern auf, das der Motor vor allem in der Kaltstartphase abgibt. Es wird später etwas besser, aber akustisch bleibt immer klar, dass man in einem Diesel unterwegs ist. Auch was den Durchzug angeht, muss man beim 1.3 CDTI Abstriche machen: Vor allem beim Überholen fühlt man sich etwas untermotorisiert. Außerdem spurt das Auto erst ab etwa 2000 Touren wirklich. Angetan waren wir dafür vom Fahrwerk, das sehr komfortabel wirkt, ohne dass es in der Kurve allzu sehr schaukeln würde.

Neues Navi

Im Innenraum fällt das neue Navigationssystem auf. Es hat ein etwas kleineres Display, die fünf Zoll Diagonale reichen aber aus. Unpraktisch ist jedoch die Unterbringung weit unten in der Mittelkonsole. Das alte Navi war oben unter einer Hutze eingebettet, wo es besser im Blickfeld des Fahrers lag. Dort ist bei unserem Testwagen nur die Außentemperatur abzulesen. Der Touchscreen lässt sich problemlos bedienen, auch an Benutzerführung und Rechengeschwindigkeit gibt es nichts zu bemängeln. Das Navi deckt Europa ab. Doch hat die Grafik könnte besser sein: Ab und zu sieht es beispielsweise während der Routenführung so aus, als wäre die gerade befahrene Straße plötzlich zu Ende. Das Navi mit dem Namen Touch & Connect Europa kostet für die Basisversion Selection astronomische 1510 Euro, selbst 695 Euro Aufpreis in der der Version Satellite sind aus unserer Sicht nicht gerechtfertigt.

Ab 15.330 Euro

Den Opel Corsa 1.3 CDTI gibt es ab 15.330 Euro. Dafür erhält man den Dreitürer in der Grundversion Selection. Der Fünftürer ist ab 16.060 Euro zu haben. Die Start-Stopp-Option kostet wie erwähnt 300 Euro Aufpreis. Die Basisausstattung ist allerdings löchrig. Es gibt zwar ESP und vier Airbags, eine Zentralverriegelung und elektrisch einstellbare Außenspiegel. Es fehlen aber die Fernbedienung für die Zentralverriegelung, die elektrischen Fensterheber, eine Klimaanlage und ein CD-Radio. Diese Elemente sind bei der Version Satellite Serie, und dazu noch Nebelscheinwerfer, eine geteilt umklappbare Rücksitzlehne und Aluräder. Der Satellite ist ab 18.040 Euro zu haben. Zum Vergleich: Der PS-schwächere VW Polo BlueMotion kostet mindestens 16.675 Euro. Ein Ford Fiesta 1.6 TDCi mit 95-PS-Diesel ist jedoch auch ab 15.300 Euro zu haben. Und einen Hyundai i20 1.4 CRDi mit 90 PS bekommt man schon ab 13.950 Euro.