Fahreindrücke von Opels neuen Motoren

Opels Antriebs-Welle rollt

Erste Fahreindrücke von den neuen Diesel- und Ottomotoren von Opel. Die beiden jeweils 1,6 Liter großen Maschinen sind der Beginn einer großen Antriebsoffensive: 80 Prozent der Motoren sollen bis 2016 erneuert werden. Außerdem sollen neue Getriebe und eine Achtgangautomatik kommen

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Von
  • Florian Pillau
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Dudenhofen, 10. April 2013 – Pünktlich zum Frühjahr meldet Opel die Verjüngung seines Antriebsportfolios. 80 Prozent der Motoren sollen bis 2016 erneuert werden. Den Anfang machen ein 1,6-Liter-Diesel sowie ein Ottomotor mit Direkteinspritzung mit der Bezeichnung 1.6 SIDI Turbo. Außerdem darf man sich auf neue Getriebe und eine Achtgangautomatik freuen. Wir haben uns vor Ort informiert und erste Fahreindrücke gewonnen.

1,6-Liter-Diesel mit mehr Kraft und Komfort

Bei den Opel-Dieseln missfiel bisher der geringe Geräuschkomfort des angejahrten 1.7 CDTI. Der neue 1,6-Liter soll die Wende bringen. Ab Juni 2013 kann man ihn im Zafira Tourer bestellen. Der Motor bringt 136 PS und 320 Nm Drehmoment und ersetzt nach und nach den 1,7-Liter- sowie die schwächeren Zweiliter-Diesel. Weitere Varianten mit mehr Leistung, aber gleichem Hubraum sollen folgen. Im Zafira Tourer soll es den neuen Selbstzünder neben dem alten 2.0 CDTI mit 130 PS geben – für ein paar hundert Euro Aufpreis.

Euro 6 mit Harnstoff oder Speicherkatalysator

Der neue Diesel hält bereits die Euro-6-Abgasnorm ein. Um den strengeren Stickoxid-Grenzwert zu erfüllen – 80 statt 180 Milligramm pro Kilometer – ist eine Abgas-Nachbehandlung nötig. Die Opel-Ingenieure verwenden das System mit SCR-Katalysator (selektive katalytische Reduktion). Dabei sorgt der Katalysator dafür, dass aus dem Abgas-NOx mit dem Harnstoff einer zugegebenen Adblue-Lösung zu harmlosem Stickstoff reagiert. Der Acht-Liter-Tank für das Additiv soll im Zafira Tourer für etwa 10.000 bis 12.000 Kilometer reichen. Sollte man das Additiv zwischen den regulären Werkstattbesuchen aufgebraucht haben, kann man es über einen kleinen Zusatzstutzen unter der Tankklappe nachfüllen. Bei kleineren Fahrzeugen soll statt der SCR-Technik ein Speicherkatalysator eingesetzt werden.

Spar-Van

Schon der alte Zafira Tourer 2.0 CDTI mit 130 PS und Start-Stopp-System benötigt laut Norm nur 4,5 Liter je 100 Kilometer. Mit lediglich 4,1 Liter nach NEFZ avanciert der kommende Zafira Tourer 1.6 CDTI zum sparsamsten Siebensitzer-Van. Zu den verbrauchsmindernden Faktoren gehören eine besonders niedrige innere Reibung, eine schaltbare Wasserpumpe und eine variable Ölpumpe. Um Geräuschentwicklung, Vibrationen und Laufkultur zu optimieren, wird pro Takt bis zu zehn Mal eingespritzt, was die Verbrennung sanfter ablaufen lässt.

Leiser als gewohnt

In der Tat ist der Zafira Tourer mit dem neuen Motor leiser als gewohnt. Allerdings läuft er auch bei Betriebstemperatur noch etwas rau. Der Vortrieb haut einen zumindest im schweren Zafira Tourer nicht vom Hocker, doch für ein Familienauto reicht es.