China ist der größte Motorradproduzent der Welt. Die ersten Ostboten sind schon unterwegs

Ostboten

In Deutschland wurden letztes Jahr insgesamt 129.357 Motorräder, Leichtkrafträder und Roller neu gekauft. Das schaffen die Chinesen in zwei Tagen. Kommen die Kräder aus dem Reich der Mitte nun auch zu uns?

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 9 Kommentare lesen
15 Bilder
Lesezeit: 6 Min.
Von
  • Ingo Gach
Inhaltsverzeichnis

Köln, 5. Februar 2014 – In China wurden 2013 genau 23.045.000 Motorräder im Wert von 24,6 Milliarden Dollar (ca. 18,2 Milliarden Euro) produziert, dabei jammern die Hersteller sogar noch, weil das 3,1 Prozent weniger als im Vorjahr waren. Nur zum Vergleich: In Deutschland wurden letztes Jahr insgesamt 129.357 Motorräder, Leichtkrafträder und Roller neu gekauft. Das schaffen die Chinesen in zwei Tagen!

Okay, die haben 1,3 Milliarden Einwohner und wir Deutschen sind ein kleines Völkchen von nur 80,2 Millionen. Aber mittlerweile exportiert China auch kräftig Motorräder, 2012 waren es 11,4 Millionen, die meisten davon gingen nach Afrika, Lateinamerika und in den Mittleren Osten. Die Expansion geht sogar so weit, dass die führenden chinesischen Motorradhersteller inzwischen Fabriken im Ausland besitzen, unter anderem in Vietnam, Thailand, Brasilien und sogar der Türkei.

Die Motorradmetropole der Welt: Chongquin

Der Nabel der Motorradwelt bleibt jedoch Chongquin: 19 Prozent der weltweiten Motorradproduktion stammt aus der Acht-Millionen-Metropole im Herzen Chinas. Die meisten Motorräder made in China sind zwar klein, hauptsächlich zwischen 50 und 250 Kubikzentimetern, doch das Interesse der Chinesen an großen Hubräumen nimmt zu. Die stetig wachsende Mittelschicht schmückt sich gerne mit Statussymbolen und hubraumstarke Motorräder gehören dazu. Letztes Jahr stieg der Markt für Motorräder über 400 Kubikzentimeter in China um 56 Prozent an. Wie ernst es die Hersteller dort meinen, dürfte spätestens klar geworden sein, als Qianjiang 2005 die italienische Traditionsmarke Benelli kaufte. Man bemüht sich, den westlichen Geschmack zu treffen und manchmal kopiert man auch ganz ungeniert Designelemente.