Peugeot-Familie erlaubt Einstieg von Dongfeng

Der Einstieg des chinesischen Autobauers Dongfeng beim französischen Hersteller PSA Peugeot Citroen scheint nur noch Formsache zu sein. Wie die Nachrichtenagentur Bloomberg heute berichtete, habe die Peugeot-Familie ihren Widerstand aufgegeben

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  • Florian Pillau

Der Einstieg des chinesischen Autobauers Dongfeng beim französischen Hersteller PSA Peugeot Citroen scheint nur noch Formsache zu sein. Wie die Nachrichtenagentur Bloomberg heute unter Berufung auf zwei Insider berichtete, haben die letzten Teile der Peugeot-Familie ihren Widerstand aufgegeben und wollen Dongfeng und den französischen Staat als mächtige Teilhaber akzeptieren. Die einflussreiche Familie, die gut 38 Prozent der Stimmrechte kontrolliert, soll dem Vernehmen nach lange über den Kurs entzweit gewesen sein.

Thierry Peugeot hätte lieber das fehlende Geld auf dem Kapitalmarkt eingesammelt, statt einen Investor ins Boot zu holen.

(Bild: Peugeot)

Vor allem Verwaltungsratschef Thierry Peugeot stemmte sich angeblich vehement gegen den Einstieg des zweitgrößten chinesischen Autobauers bei Europas Nummer zwei, um den großen Familien-Einfluss zu erhalten. Laut Bloomberg haben die beiden Holding-Gesellschaften der Familie nun aber grünes Licht für die notwendige Kapitalerhöhung gegeben.

Danach dürften Dongfeng und der französische Staat sich zu gleichen Teilen an PSA beteiligen. Die Peugeot-Familie würde 100 Millionen Euro beisteuern, damit alle drei Parteien am Ende 14 Prozent der PSA-Anteile halten. Insgesamt sollen mit der Ausgabe neuer Aktien rund drei Milliarden Euro eingesammelt werden. Thierry Peugeot wollte das Geld dem Vernehmen nach ausschließlich auf dem freien Kapitalmarkt einsammeln, ohne sich einzelne starke Partner ins Boot zu holen.

Der Volkswagen-Konkurrent war von der Krise auf dem Heimatkontinent besonders hart getroffen worden und hatte in den beiden vergangenen Jahren mehrere Milliarden Euro verbrannt. Peugeot machte ein Werk bei Paris dicht und und streicht insgesamt mehr als 11.000 Stellen. PSA hatte sich vor zehn Tagen erstmals offiziell zu den Plänen geäußert. Das bevorzugte Szenario sehe vor, dass Dongfeng Anteile erwerbe und der französische Staat dann die Möglichkeit habe, einen ebenso großen Anteil zu kaufen. Das Gesamtvolumen wurde auf drei Milliarden Euro beziffert.

(dpa) (fpi)